Insgesamt zwölf Kinder aus den vier Kita-Gruppen hatten seit Ende März experimentiert. Vier Abiturienten vom Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße bereiteten die chemischen und physikalischen Versuche vor, leiteten die Kleinen an und erstellten Protokolle. Im Gegenzug bedankten die Kinder sich mit Kuchen und anderen Leckereien - daher der Titel "Tausche Imbiss gegen Experiment". Gefördert wurde das Projekt von der swb-Bildungsinitiative, was die Anschaffung von Kitteln, Sicherheitsbrillen und Lebensmitteln ermöglichte.
Gestern stand die Projektpräsentation an. Mit jeweils drei Kindern saßen Melina Allerheiligen, Sabrina Kurz, Anja Sander und Benjamin Voß an kleinen Tischen. Die Schüler nahmen dort unter anderem 50 Milliliter Wasser samt 20 Tropfen Universalindikator, um - beides schon vermischt und eine grünliche Farbe ergebend - in ein Becherglas mit 20 Tropfen Salzsäure zu schütten. Die anschließende rote Färbung sahen die Kinder durch ihre Sicherheitsbrillen - mit großen Augen und Erstaunen.
Die Alwin-Lonke-Lehrer im Publikum dürften besonders genau hingeschaut haben. Denn für ihre vier Schüler bleibt das Projekt nicht folgenlos: Es ist Teil ihrer Abiturprüfung und wird benotet. Ohne dem Ergebnis vorgreifen zu wollen, sagt Chemie-Lehrer Claus Clausen bereits jetzt, dass sich die Kooperation bewährt hat. Die Kinder für Naturwissenschaften zu begeistern, könnte schließlich auch der Schule helfen. "Hier bilden wir den Nachwuchs heran", meint Clausen. Dies scheint nötig: Mangels Interessenten findet in diesem Jahr an der "Alwin" keine Abiturprüfung im Leistungsfach Chemie statt, so der Lehrer.
Kita-Leiter Michael Bugaj, der das Vorhaben konzipiert und der swb-Jury vorgelegt hatte, war jedenfalls "fasziniert vom Interesse der Kindergarten-Kids". Seit dem vorbereitenden Sicherheitstraining anhand eines Puppenspiels seien die Kleinen mit einem Spaß bei der Sache gewesen, auch wenn die Experimente - nach Maßstäben der Erwachsenen - mal nicht geklappt hätten. Reibungslos klappen dürfte der letzte Teil des Projekts: Die Dokumentation soll als Wanderausstellung an verschiedenen Standorten in Bremen gezeigt werden.
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