Eine Neuorientierung sei unumgänglich, meint Bernd Rannenberg. Der Vereinsvorsitzende und die Mitarbeiter sind fest entschlossen, das "kleine Bürgerhaus" auf finanziell sichere Beine zu stellen. Seit die Stelle von Dörte Hoedoro, die für die Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, für ein weiteres Jahr gesichert sei, gehe es bergauf, so Rannenberg. "Für eine weitere positive Entwicklung müssen wir dennoch neue Wege suchen und beschreiten." Dabei solle die Vielfalt der Angebote im Haus auf jeden Fall erhalten bleiben.
Eigeninitiative, hoher persönlicher Einsatz und oftmals auch ein langer Atem waren von den Mitgliedern des 1992 gegründeten Vereins Gemeinschaftszentrum Studiohaus Grambke von Anfang an gefragt; nur so konnten sie die immer neuen Herausforderungen in der Vergangenheit bewältigen. Das Engagement für das Projekt begann allerdings sogar noch früher. Bereits die Planungsphase kostete die Initiatoren viel Kraft und Ausdauer.
Zehn Jahre vergingen von der ersten Idee, eine "behindertengerechte Begegnungsstätte im Rahmen eines Studios" als Lernort für die Schüler des Schulzentrums Alwin-Lonke-Straße (SZ ALS) zu errichten, bis zur Grundsteinlegung im Sommer 1991. Bis zur Eröffnung des Hauses im September 1993 dauerte es zwei weitere. Dabei setzten sich vor allem Dietmar Rettkowski, damals Schulleiter am SZ ALS, und seine Stellvertreterin Gela Wille für das Projekt ein.
Um die Errichtung der Begegnungsstätte voranzutreiben, gründeten sie 1983 den Förderverein Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße, Vorsitzender wurde Michael Dettmann. Mit Feuereifer gingen die Mitglieder daran, Spenden zu sammeln und Finanzierungsanträge zu stellen. Der außergewöhnliche Einsatz zeigte schließlich Erfolg - wohl auch, weil das ursprüngliche Konzept inzwischen erheblich verändert worden war. Das Studiohaus sollte nicht mehr nur als Lernort, sondern auch als kleines Bürgerhaus und Jugendfreizeitheim dienen.
In dieser Funktion hat es sich in den vergangenen 15 Jahren zur Anlaufstelle für Anwohner des Stadtteils und darüber hinaus entwickelt. Vernetzt mit örtlichen Institutionen, bietet der Verein Gemeinschaftszentrum Studiohaus Grambke kulturelle, soziale und Bildungsangebote. Sorgen bereitet indes nach wie vor die finanzielle Situation. Gewohnt tatkräftig und optimistisch wollen die Mitglieder sich jetzt der Zukunft stellen. "Mehr Leute ins Haus holen" lautet die Devise. Das Ziel: Die leere Kasse füllen.
Zunächst plant der Verein, die Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Nord zu intensivieren, um Veranstaltungen über den Kooperationspartner in Grambke anzubieten. Die Zusammenarbeit mit dem SZ ALS soll ebenfalls neu belebt werden. Positiv sei in diesem Zusammenhang, dass der zweite Vorsitzende des Vereins, Uwe Dühlmeyer, dort als Lehrer tätig sei, sagt Rannenberg. "Die Vorsitzende des Fördervereins SZ Alwin-Lonke-Straße, Regina Rauch, befürwortet die verstärkte Zusammenarbeit."
Auch neue soziale Projekte sollen angeschoben werden. So plant der Verein ein neues Angebot für Mädchen. Zusätzlich will sich das Studiohaus ganz neuen Nutzern öffnen. "Wir wollen uns an Firmen wenden und unsere Räumlichkeiten für Seminare oder Tagungen zur Verfügung stellen." Die dafür nötige technische Ausstattung, Laptop, Beamer und eine Leinwand, wird der Verein demnächst anschaffen.
"Außerdem wollen wir uns um einen weiteren Ankermieter bemühen und dafür an Vereine herantreten." Um das Studiohaus in der Öffentlichkeit besser präsentieren und bekannt machen zu können, plant der Verein die Erstellung einer eigenen Internetseite. Rannenberg betont: "Nach wie vor besteht zudem die Möglichkeit, das Studiohaus für Privatfeiern zu mieten."
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