Grambkermoor
Straßen & Höfe in Grambkermoor
Straßen
- Alwin-Lonke-Straße
- Am Burger See
- Am Postmoor
- Am Lesumdeich
- An Smidts Park
- A´n Graaben
- Auf dem Salzstock
- Brokkampweg
- Fockengrund
- Friedensheimer Straße
- Grambkermoorer Landstraße
- Grönlandstraße
- Heinrich-Hoops-Straße
- Im Porstbusch
- Islandstraße
- Maria-Montessori-Straße
- Ruschweide
- Sinaistraße
- Wallhöfener Straße
- Weyerdeelenstraße
- Wollaher Straße
- Wörpestraße
- Wummestraße
Höfe & Wohnhäuser
- Hof Finken
- Grambkermoorer Landstraße 20
- Hof Meyer
- Grambkermoorer Landstraße 22
- Hof Haesloop
- Grambkermoorer Landstraße 26
- Hof Schmidt
- Grambkermoorer Landstraße 28
- Hof Garbade
- Grambkermoorer Landstraße 30
- Haus Meier
- Grambkermoorer Landstraße 35
- Hof Meyenborg
- Grambkermoorer Landstraße 40
- Hof Rutenberg
- Lesumdeich 1
- Haus Cassal (Bezeichnung wurde geändert)
- Lesumdeich 2
- Hof Mattfeldt
- An Smidts Park 34
- Hof Schmidt
- An Smidts Park 82
- Hof Blenjes
- An Smidts Park geg. Hof Schmidt
- Bauernmuseum Grambkermoor
- Haus Kowski
- An Smidts Park 17
Andere Häuser
- Burger Feldschlößchen
- Grambkermoorer Landstraße 6
- Böschens Café / Benndorfs Café / Burger Landhaus
- Grambkermoorer Landstraße / Am Postmoor
- Gasthaus Johann Imhoff
- Lesumdeich 2
- Haesloops Landhaus
- Grambkermoorer Landstraße 26
- Birkenhof
- An Smidts Park / früher "Sinai Straße"
- Wenn man den Namen "Grambkermoor" hört, sollte man meinen, das sei der Ort, woher die Grambker ihren Torf holten. Machte man aber, wie seit Eröffnung der elektrischen Bahn so viele tausend Bremer, einen Spaziergang durch den freundlichen, lebhaft aufblühenden Ort, so fragte man verwundert: "Wo ist denn hier das Moor?" Dann zeigte vielleicht ein Einwohner lachend auf eine große, Ried- und Buschumsäumte Wiese und sagte: "Das ist das Grambker Postmoor (bzw. Porstmoor), daher führt unser Ort seinen Namen."
- Der Ort wird urkundlich zuerst 1281 als "Moore" genannt. Die Einwohner heißen in alter Zeit meist "de bur thom More" oder auch "de ton More oder Mure", vielfach auch, wie noch lange Zeit "de Morsater".
- Nach Buchenau war die Feldmark Grambkermoor urspünglich Gemeinheit von Grambke, die zu neuem Anbau ausgegeben und von Grambke aus koloniert wurde. Ein Teil der Bewohner hat sich aber erst nach Zerstörung der Burg dort angesiedelt.
- Aus den Streitschriften des Pastors Wetter, der 1654 aus Burg weichen mußte, geht hervor, daß Burginsassen, wie z.B. die Juraten T. Schmidt und T. Meyerhoff im Moore Ländereien besessen haben. Auf diesen wird ein Teil von ihnen dann neue Wohnhäuser erbaut haben. So wurde z.B. das von Georg Schmidt bewohnte Haus in Grambkermoor 1654 von Tonjes Meierhoff errichtet, und die Schumachersche, später Garbadesche Stelle ist in jener Zeit von Adam Wetter, einem Bruder des Pastors, vordem Bäcker in Burg, bewohnt gewesen. Noch lange hieß ein Kamp nach ihm "Adamskamp".
- Daß Grambkermoor den Burgbewohnern als Zufluchtsstätte gedient hat, geht auch aus einer im Archiv aufbewahrten Eingabe der Morsater vom 15. März 1713 hervor; zumal sie auch in anderer Hinsicht die Verhältnisse in Grambkermoor mit freilich vielleicht etwas stark aufgetragener Farbe recht anschaulich malt. Die Morsater beschweren sich darin beim Rat, die übrigen Bewohner des Werderlandes hätten den Gogräfen gegen sie aufgemacht, daß er ihnen geboten, sie sollten ebenso wie andre volle Bauleute "nach der Burg oder Lesumer-Brok denen Hannöverschen Soldaten Brot undandre vivres (Lebensmittel) zufahren"; das sei bisher niemals geschehen und nie gefordert von ihnen, wie wohl jedem im Rat bekannt -
- "angesehen unsere Vorfahren jämmerlich die Burg verlaßen, wie selbe an der Throne Schweden gekommen, und ihre Häuser im Mohr, ja im Wasser - Pfuhl aufbauen müßten, da Sie dan damahls eine Weyde von vielen Kühen Gras, die zur Burg gehöret, verloren und ebenfalls die Schweden in possession genommen, wovon aber wir noch jetzo die Deiche mit großen Kosten unterhalten müßen, ob wir gleich keinen Fuß von der Weyde inne haben. Ob nun zwar nicht ohne daß der große Gott einigen unter uns so weit wieder gesegnet, daß sie ein oder zweh pferde, auch wohl eine Kuh halten können, wovon sie einige subsiscence haben, so ist hergegen doch nicht weniger offenbahr, daß einige weder Pferd oder Kühe in ihrem Vermögen haben, und solche onera (Last) unmöglich ertragen können. - -
- In allen Dörffern unterhalten zweh Köter in der ordnung nur einen Hannöverschen Soldaten, Uns aber ist leider zu unserem größesten Schaden einem jeden einer zu unterhalten auferlegt, - ja noch in summa einen mehr..." -
- Sie bitten demnach um Herstellung der Gleichheit. Sie hätten immer in allem ihre Pflicht getan.
- "Ja, die gelegenheit des ortes, den wir bewohnen, und der geringe wohlstandt unsers kleinen Dörffes, bestehend aus 7 Häusern, ist ........ allbekannt. Unsre Häuser sind alle mit waßer umbfloßen, und unsre wenige Äcker sind mit waßer überschwommen, so daß wir fast kaum aus dem Dörffe kommen können, wenigstens ist ungewiß, wannehr wir mit anderen Dörffern, deren Landt viel höher lieget, unsere Äcker bearbeiten und den Pflug zu Felde bringen werden."
- Wie schwer dann noch die aufgelegten Soldatenfuhren! Sie könnten keinen Hafer säen, wie andere Ortschaften. - So bitten sie um Befreiung von den Brot - Fuhren für hannöversche Soldaten.
- Der Rat erkannte den Notstand als vorhanden und die Klagen der Morsater im allgemeinen als berechtigt an und beschloß, ihrer Bitte zu willfahren.
- Während also diese Bitte beim Rat auf Entgegenkommen stieß, wurde den Einwohnern von Grambkermoor, nähmlich Franz Bavendamm, Barelt Haslab, Simon Schmidt, Franke Dreves, Hermann Giesken, Diedrich Behrens, Hinrich Haslab, Hinrich Schmidt, Harmen Schumacher, Josef Hägermann, Ahlert Ahlers, Harm Dreves und Hinrich Schmidts Witwe im Jahre 1807 die Bitte um Veranstaltung einer Sammlung für sie wegen Vernichtung ihrer Ernte durch Hagelschlag, ferner um Befreiung von den Kriegerfuhren und um Erlaß der Kontribution auf einige Jahre, um sie vor gänzlicher Verarmung zu schützen, abgeschlagen.
- Die sog. Kriegerführen in der Napoleonischen Zeit müssen tatsächlich sehr drückend gewesen sein. So erzählt ein bejahrter Einwohner von Grambkermoor dem Pastor Hoops, er habe von seinem Vater folgendes gehört:
- In jener Zeit seien zwei Grambkermoorer in der Nacht gezwungen worden, bis Giedermühlen bei Gnarrenburg zu fahren; sie wurden vorn und hinten von Berittenen bewacht, durften keinen Laut von sich geben und nicht mit der Peitsche knallen, um nicht die Aufmerksamkeit des Feindes zu erregen. Auf der Rückreise schlief der eine auf dem Wagen; der andere setzte sich zu Pferde, war aber so totmüde, daß er ebenfalls einschlief und vom Pferde herabstürzte; da blieben die alten treuen Pferde stehen. "So sind de Minschen damals herdörkamen", schloß der alte Gewährsmann seine Erzählung.
- Auch durch Wassersnöte hat Grambkermoor oft leiden müssen, wovon z.B. die sog. Speckbrake Zeugnis gibt. Diese hat nach dem Volksmunde ihren Namen daher, weil es nur nach vielen vergeblichen Bemühungen gelungen ist, einen neuen Deich an der Bruchstelle zu errichten, und man deshalb beim Deichen an dieser Brake so sehr viel Speck und Brot verzehren mußte.
- Auch neben dem sog. Totenweg sind früher Braken gewesen, die dann aber durch fleißige Hände zugeschüttet wurden, so daß auf ihrer Stätte der Pflug seine Arbeit tat. Zwischen dem sog. "Berg Sinai" und dem Bahnübergang befand sich früher ferner ein haushoher Dünenzug, der 1870 - 1873 abgegraben und durch Güterzüge nach Bremen transportiert wurde, um zur Erhöhung des Bauplatzes für den damaligen "Hamburger Bahnhof" in Bremen zu dienen.
- Danach erfreute dort, wo die hohen Dünen sich einst erhoben und den Grambkermoorern den Ausblick nach Bremen versperrten, freundliche Parkanlagen nebst einer Geschmackvollen Gärtnerwohnung das Auge, die der Besitzer des Föhrenbruchs dort seit 1900 herstellen ließ, nachdem er einen großen Teil der dortigen Ländereien erworben. Der andere Teil hat zu hübsch angelegten Bauplätzen Verwendung gefunden.
- Auch heute wird, bei dem Gebiet zwischen den Bahngleisen und der Autobahn, immer noch von Grambkermoor gesprochen. Viele alte Bauernhöfe haben sich hier noch bis vor einigen Jahren gehalten.
- Eine der ältesten Gaststätten in Grambke ist Haesloops Sommergarten bzw. Haesloops Landhaus und war hier lange noch ansässig. Der Name bis Dezember 2014 war "Burger Tenne". Dann wurde der Restaurantbetrieb aufgegeben. Danach wurde es zu Wohnraum umgebaut.
- Auch vielen älteren Grambkern ist noch Benndorfs Cafe oder später dann das Burger Landhaus noch in guter Erinnerung.
Die Grambkermoorer Landstraße. Vorne die beiden Höfe von Garbade und Schmidt, dahinter die Gastwirtschaft Haesloop
- Von den harten Lebensbedingungen der Bauern in Grambkermoor zu Anfang des 18. Jahrhunderts ist in einer Eingabe aus dem Jahre 1713 zu erfahren:
- "Unsre Häuser sind alle mit waßer umbfloßen, und unsre wenige Äcker sind mit waßer überschwommen, so daß wir fast kaum aus dem Dörffe kommen können, wenigstens ist ungewiß, wannehr wir mit anderen Dörffern, deren Landt viel höher liegt, unsere Äcker bearbeiten und den Pflug zu Felde bringen werden"
Der Gemeinderat von Grambkermoor ca. 1925
- Obere Reihe von links nach rechts:
- Johann Adler
- Heinrich Schmidt
- Otto Kobjolke
- Joseph Kubetzko
- Martin Schröder
- Wilhelm Knoke (?)
- Johann Heinrich Uchtmann
- Otto Freyer
- Untere Reihe:
- Ludwig Cassens
- Johann Garbade
- Martin Haesloop (Gemeindevorsteher 1921 - 1933)
- Nicolaus Jacobi
- Georg Tietjen