Lebensmittel Seissenschmidt
- Hinter der Grambker Kirche 5
- Inhaber: Marga und Hermann Seißenschmidt
- Das Haus wurde später verkauft und der Ladenbereich wurde zum Wohnhaus umgebaut.
- 2017 / Das Haus wurde renoviert und komplett Isoliert. Im Garten wurde ein großer Schuppen errichtet.
Bericht im Burg-Lesumer Vereinsblatt vom 19. Dezember 1968
40jähriges Geschäftsjubiläum - 1928 – 1968
Selbstbedienung – Lebensmittel, Feinkost, Milch, Tiefkühlkost, Weine und Spirituosen
- G. WOLPMANN - Inhaber Marga Seißenschmidt,
- Bremen-Grambke, Hinter der Grambker Kirche 5
1928 wurde hinter der Grambker Kirche von Frau Gesine Wolpmann geb. Siedenburg, geb. am 5.3.1884, ein Lebensmittelgeschäft gegründet. Damals sagte man noch Kramer- oder Dorfladen, in dem es alles zu kaufen gab, vom Hosenknopf bis zur Arbeitshose, aber natürlich in der Hauptsache Lebensmittel. Die erste Einrichtung wurde von Vater Wolpmann selbst gezimmert. Als am 18. Dez. 1928 der Laden eröffnet wurde, war die erste Kundin eine kleine dralle Grambker Deern. Das musste doch Glück bringen!
Wie wurde damals gekauft und bezahlt? Bezahlt wurde oft in der Währung der guten alten Zeit in Naturalien wie Eier, Schinken, Kartoffeln und Käse. Vater Wolpmann fuhr eigens mit dem Fahrrad, die „Osterkiepe“ auf dem Rücken, bis Wummensiede / Blockland, um die Kunden zu bedienen und den herrlichen frischen Sahnequark zu holen. Trotz der neuerstandenen Ladeneinrichtung mit einer stets auf Hochglanz gepflegten Balkenwaage hielt 1939 eine wenig erfreuliche Zeit ihren Einzug! Wer erinnert sich noch gern an die Kriegsjahre mit ihren Lebensmittelkarten? Wie schwer wurde es oft, die Kunden reell zu bedienen. Und manch Grambker wird sich daran erinnern - bat er Mutter Wolpmann um eine Kleinigkeit, um ein Familienfest, sei es eine Hochzeit oder Kindtaufe besser ausstatten zu können, er wurde nie enttäuscht! 1956 bekam Frau Wolpmann duch ihre Tochter Marga Unterstützung. Frau Seißenschmidt brachte uns Grambkern eine grosse Errungenschaft mit – eine Postzweigstelle! Bisher gingen wir „no de Borg“ zur Post.
Die Bevölkerung wuchs. Der kleine Laden genügte nicht mehr den Anforderungen und musste vergrössert werden.
Als im November 1964 das neue Geschäft eröffnet wurde, hatte Frau Wolpmann, die nun das reife Alter von 81 Jahren erreicht hatte, das Bedürfnis, sich zurückzuziehen. Sie wusste ihr Lebenswerk in den besten Händen. Ein Jahr erfreute sie sich noch an dem Erfolg des neuen Selbstbedienungsladens.
Auch Frau Marga Seißenschmidt war damals bemüht, den Wünschen ihrer Kunden gerecht zu werden und das in allzeit freundlicher Bereitschaft. Und wie in der guten alten Zeit konnte man alles haben: vom Hosenknopf, Gummiband, Brot, Butter und Salz¸ vom ersten Frühlingsstrauss bis zum weihnachtlichen Gesteck.
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