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Franz Buchenau

INFO

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BUCHENAU, Franz Georg Philipp

    • geb. 12.1.1831 Kassel
    • gest. 23.4.1906 Bremen
    • luth
    • Pädagoge, Naturwissenschaftler; Dr. phil

  • Der aus einer Beamtenfamilie stammende Buchenau wechselte 1845, nach dem Besuch von Realschule und Gymnasium, auf das Polytechnikum seiner Heimatstadt. Seine Begabung für die Naturwissenschaften wurde früh erkannt und gefördert. Die Aufnahme entsprechender Studien 1848 an der Universität Marburg war eine logische Konsequenz. Während eines Aufenthaltes in Göttingen (seit 1850) erfuhr er u.a. Anregungen durch den aus Ostfriesland kommenden Bojung Scato Georg Lantzius-Beninga (1815 - 1871). Im Anschluß an die Ablegung des Realschullehrerexamens und die Probezeit als Lehramtskandidat wurde Buchenau 1852 in Marburg mit einer botanischen Dissertation promoviert. Nach einer Reihe von beruflichen Rückschlägen, bedingt durch die politischen Umstände, wurde er 1855 zum Hilfslehrer an die in diesem Jahr in Bremen eröffnete Bürgerschule berufen, zu deren Direktor er 1868 unter Verleihung des Professorentitels ernannt wurde; ein Amt, das Buchenau bis 1903 wahrnahm.
  • Seine über fünfzigjährige Tätigkeit in Bremen ist gekennzeichnet durch umtriebige wissenschaftliche Publikationstätigkeit einerseits sowie durch starke Involvierung in das wissenschaftlich-gesellschaftliche Leben Bremens andererseits. Bereits 1856 regte er die Errichtung eines botanischen Gartens an, war 1864 maßgeblicher Mitbegründer des Naturwissenschaftlichen Vereins und kann als Wegbereiter der Moorversuchsstation gelten.Obwohl von vielfältigen administrativen Tätigkeiten für die Schule und den Naturwissenschaftlichen Verein in Anspruch genommen, gelang es Buchenau durch zahlreiche Beiträge in renommierten Publikationsorganen, ein überaus hohes Ansehen als Botaniker zu erreichen.
  • Eine bis heute große Nachwirkung haben seine spezifisch bremischen und regional-nordwestdeutschen Studien: Ursprünglich als Ersatz für eine nicht vorhandene bremische Topographie und Entwicklungsgeschichte gedacht, ist "Die freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet" (1862) ein bis heute maßstabsetzendes kulturhistorisches Werk, das noch zu Lebzeiten des Autors in verschiedenen Auflagen erschien. Gleichberechtigt daneben stehen die Arbeiten über die Flora Nordwestdeutschlands. Abgesehen von seinen Beiträgen in den Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins, faßte Buchenau seine Erkenntnisse in drei Monographien zusammen:
    • 1. "Flora von Bremen" (1877), später ergänzt als "Flora von Bremen und Oldenburg" betitelt,
    • 2. "Flora der ostfriesischen Inseln" (1881), in weiteren Ausgaben wurde der geographische Bezugsrahmen erweitert,
    • 3. "Flora der nordwestdeutschen Tiefebene" (1894).
  • Das Interesse an diesen Werken ist, nachweislich der z.T. unter Zusammenfassung von ursprünglichen Einzeltiteln vorhandenen Nachdrucke, bis heute vorhanden. Buchenau war weniger Entdecker als vielmehr Anreger und gründlicher und gewissenhafter Sammler. Was ihn auszeichnete, war die Fähigkeit zur adäquaten Darstellung, da er seine Schriften über die heimische Flora auch als Handreichungen zu geographischen und botanischen Exkursion verstand. In wissenschaftlicher Hinsicht in Teilen veraltet, bieten seine Studien heute unschätzbare historisch-naturkundliche Momentaufnahmen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
  • Werke:
    • Die freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet, Bremen 1862;
    • Flora von Bremen, Bremen 1877 (Flora von Bremen, Oldenburg, Ostfriesland und der ostfriesischen Inseln, Neudruck Bremen 1986);
    • Flora der ostfriesischen Inseln, Norden und Norderney 1881 (Neudruck Leer 1974);
    • Flora der nordwestdeutschen Tiefebene, Leipzig 1894;
    • Kritische Nachträge zur Flora der nordwestdeutschen Tiefebene, Leipzig 1904. - Übersicht über die zahlreichen Aufsätze, Rezensionen etc. bei F o c k e.
  • Nachlaß und Quellen:
    • Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen;
    • Überseemuseum Bremen;
    • Staats- und Universitätsbibliothek Bremen.
  • Literatur:
    • DBA N.F.;
    • Wilhelm Olbers F o c k e, Franz Buchenau, in: Abhandlungen hrsg. vom naturwiss.Verein zu Bremen 19, H. 1, 1907, S. 1-19 (Portr.); d e r s., Franz Buchenaus botanische Schriften, in: ebd. 20, H. 1, 1910, S. 73-90; d e r s., Franz Buchenau, in: Bremische Biographien des neunzehnten Jahrhunderts, Bremen 1912, S. 63-71;
    • Karl K u r z, 75 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein. Ein Beitrag zur Geschichte der Naturwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert, Bremen 1939 (Portr.);
    • Hermann F r i e d r i c h, Die Naturwissenschaften während der letzten 150 Jahre, in: Geistiges Bremen, Bremen 1960, S. 19-28;
    • Thorwald K r u c k o w, 100 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein zu Bremen, in: Abhandlungen hrsg. vom naturwiss. Verein zu Bremen 37, H. 1., 1964, S. 11-47.
  • Porträt:
    • Staats- und Universitätsbibliothek Bremen;
    • Überseemuseum Bremen;
    • Focke-Museum Bremen.

Erstellt von admin. Letzte Änderung: Dienstag den 09. Mai. 2017 12:05:49 CEST by Rainer Meyer.

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