Dabei waren die politischen Wellen vorher hoch geschlagen. Die neue rot-grüne Koalition stand vor ihrer ersten Belastungsprobe, hatten die Grünen vor der Wahl doch versprochen, mit ihnen werde es ein neues Kohlekraftwerk nicht geben. Übrig davon blieb, verwässert durch Koalitionszwänge, ein "ergebnisoffenes Moderationsverfahren".
Die Unternehmenspolitik hatte auf dem Prüfstand gestanden: Ist es zeitgemäß, in der Energiepolitik auf alte Technologien und fossile Brennstoffe zu setzen? Das Argument der swb: Der Block 21 löse ältere, nicht effiziente Kraftwerke ab.
Nun, da das Projekt zunächst beerdigt ist, präsentiert die swb-Führung ein Projekt, bei dem vorsortierter Abfall verbrannt, aus ihm also Energie erzeugt wird. Beim Gaskraftwerk Hastedt wird durch das Vorschalten einer Gasturbine der Wirkungsgrad von bisher 36 auf über 50 Prozent erhöht. Und im Hafen könnte statt Kohle Biomasse verfeuert werden. Zudem will die swb mehr Strom aus regenerativen Energien anbieten.
Aus der (wirtschaftlichen) Not geboren, scheint die swb die Gunst der Stunde für eine Kehrtwende zu nutzen - dazu kann man sie nur beglückwünschen.
Ralf Sussek
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