2009 waren Zigaretten das Raubgut der Täter. Daraufhin begrenzte die Inhaberin den Warenbestand. Das Haus, ihr Elternhaus, sei im Laufe der Jahre immer mehr abgesichert worden. Nun im Juni waren Zigaretten erneut das Diebesgut. „Die Versicherung hat noch einmalig bezahlt, aber noch mehr Auflagen gestellt: Gitter vor dem großen Fenster und eine Alarmanlage. Das ist finanziell nicht zu bewerkstelligen“, so Antje Pfau. Jeden Abend räumt sie nun die Ware aus dem Geschäft. „Ich muss ständig mit ‚Nein’ verkaufen, weil der Bestand nicht mehr da ist“, bedauert sie ihr kleineres Sortiment.
Der Bäcker gegenüber habe ebenfalls wegen Einbruch geschlossen. Den Schlecker gebe es nun – seit der Pleite der Kette – auch nicht mehr. „Das ist eine Geisterstadt geworden“, sagt Antje Pfau. „Ich war gern hier am Standort, bin hier groß geworden und kenne die Kunden seit meiner Kindheit.“ Traurig sei sie, dass sich zwischen ihr und ihrer Angestellten, die nun fast 20 Jahre im Geschäft gewesen ist, so trennen.
Auch die Kunden seien traurig, weiß sie zu berichten, es fehle nun wieder ein Stück Burg, und die Wege seien sehr weit, um Lotto zu spielen und Straßenbahnkarten zu kaufen. Ein letztes Fünkchen Hoffnung, dass sich bis Ende des Jahres noch etwas ändern könnte, hat Antje Pfau nicht: „Ich sehe nicht, dass sich in Burg Geschäfte etablieren“, sagt sie. Und auch die Umsätze seien in den letzten Jahren immer weniger geworden.
Eine neue Arbeit werde sie sich wieder im Verkauf suchen, jedoch nicht mehr in der Selbstständigkeit, ansonsten sei sie flexibel. Dennoch: „Ich weiß nicht, was in einem Angestelltenverhältnis auf mich zukommt.“
Wichtig ist ihr: „Ich bedanke mich bei meinen Kunden ganz herzlich.“ Das lachende Auge, was man mit einem Abschied normalerweise verbindet, weint. AS
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