Satte 26 Grad knallen vom Himmel auf das herrliche Gelände an der Grambker Dorfstraße 52 herab. Prächtigstes Wetter für die Saisoneröffnung im Grambker Seebad, bei der sich schon am ersten Tag rund 100 Besucher in der Sonne aalen. Die bei sage und schreibe nur 16,4 Grad auch den Sprung in die bewachten Fluten nicht verachten.

"Das ist doch gar nicht so kalt, nach einer Weile gewöhnt man sich daran", erzählt der zehnjährige Dominik Bahrs, der sich mit seinen Freunden Leon Griner (9) und Kilian Volrat mit Keschern auf die Jagd nach kleinen Fischen begibt. "Am besten ist aber der Sprung vom Plateau in der Seemitte ins Wasser", erzählt Kilian Volrat, der das erste Mal das Naturwasserfreibad des SV Grambke-Oslebhausen besucht und definitiv wieder kommen wird.

Zahlreiche Parties angemeldet

Selbst eine Geburtstagsparty wird bereits zur Saisoneröffnung im Seebad gefeiert. Dafür hatte Herbert Arkenau extra Pavillons aufgebaut. "Allein mit Feierlichkeiten und Schulbesuchen bin ich jetzt schon bis September gut ausgebucht", bilanziert Herbert Arkenau mehr als zufrieden.

Stammgästen fällt derweil sofort die erste Neuerung ins Auge: Vorne, vor dem Bad, wurde eine Fahrradstation extra zum Abstellen der Zweiräder geschaffen, wodurch die Parksituation kräftig entschärft wird. Auf dem Gelände selbst fällt wiederum das Fehlen von acht großen Pappeln auf: Sieben entlang der Bahnstrecke, eine direkt am Badehaus selbst. "Die mussten wir aus Sicherheitsgründen fällen", klärt Herbert Arkenau den ungewohnten Anblick auf. Ein Baum hatte bereits das Umkleidehaus um fünf Zentimeter angehoben, die anderen stellten wiederum eine Gefahr für die direkt angrenzende Bahnlinie und deren Stromleitungen dar.

Zirka drei Wochen hatte das in Anspruch genommen, bis gut 200 Tonnen Holz gefällt, verarbeitet, zerlegt und abtransportiert wurden. Schließlich hatten die Sauerstoffspender einen Stammumfang von teilweise über einem Meter und eine Höhe von 45 Metern. Auf den beliebten Schattenwurf im Bad haben sie aber keinen Einfluss: Sie standen im Osten des Geländes.

Mittlerweile arbeitet Herbert Arkenau an der Isolierung das Badehauses, "damit es dort in der Sommerhitze kühler wird und wir in der Übergangszeit länger öffnen können." Alle Hände zu tun hatte er aber auch schon beim Osterfeuer, als ein weiblicher Stammgast den Veranstaltungstipp im Radio bei Bremen Vier durchgab und knapp 1000 Besucher alle erwarteten Dimensionen sprengten. "Die kamen aus allen Ecken: von Delmenhorst über Brinkum, Achim, Borgfeld und, und, und?", sagt Arkenau und sein Lächeln wird breiter.

Während er das erzählt, huschen Julius und Jenna Rimpl noch einmal kurz vor Toreschluss ins Bad. "Dürfen wir noch einmal?" fragen die beiden. "Na, klar!" antwortet der Bad-Chef und winkt sie einfach durch. "Es hat einfach Charme hier", freut sich die Mutter der beiden Kids. "Vor allem dann, wenn man Chlor nicht ertragen kann, ist das hier sowieso das Beste."

Die sportliche Familie kommt extra aus Grohn angereist, wo Julius Rimpl gerade das Fußballtraining beim SVG hinter sich hat. Seine erste Tätigkeit? Natürlich mit dem von Arkenau ausgeliehenen runden Leder zu kicken! "Ich geh' aber auch noch ins Wasser", sagt der Siebenjährige. Seine neunjährige Schwester freut es dagegen, "dass man hier so viel machen kann. Es ist hier einfach schön."

Am Ende kaufen sich die beiden noch Süßigkeiten. "Deutschlandflaggen" sind besonders beliebt. Herbert Arkenau drückt ein Auge zu und stopft noch welche gratis obendrein. "Das habe ich jetzt aber nicht gesehen", schmunzelt ihre Mutter und steckt eine Spende ins Sparschwein. "Schön, dass es so etwas wie das Seebad hier noch gibt?"

Das Grambker Seebad befindet sich in der Grambker Dorfstraße 52 und hat ab sofort täglich von 10.30 Uhr bis 19 Uhr, bei Wetterlage und Bedarf auch länger geöffnet. Eine Kindertageskarte kostet einen Euro, Erwachsene zahlen zwei. Jahreskarten sind für 10 (Kinder), 20 (Erwachsene) und 30 Euro (Familien) erhältlich.