Seit Jahren schon kämpft der Verein für eine Anlegestelle in Burg.

Auf dem Gelände des Bootshandels Claussen sollen ab Herbst 24 exklusive Wohnungen und ein Restaurant direkt am Wasser gebaut werden. Die Baudeputation der Bürgerschaft hatte dem Projekt der "Nordbau" im November zugestimmt. Der Komplex mit Tiefgarage und Aufzügen soll rund sechs Millionen Euro kosten. Direkt daneben entsteht ein Mehrfamilienhaus mit Ladenzeile, hier treten die Eigentümer des Bootshandels als Investoren auf. Um Nachfrage nach Wohnungen in dieser "integrierten innerstädtischen Lage" sorgt man sich nicht. Das Gebiet sei bestens an das Straßennetz und an Bahn und Busse angeschlossen.

Genau das Argument bringt auch der Bürgerverein zu Papier. Zwar gibt es am Lesumer Hafen bereits eine Anlegestelle für Fahrgastschiffe, die sei jedoch "abseits gelegen" und längst nicht so gut zu erreichen. "Eine öffentliche Anlegestelle am Burgplatz wäre ein hervorragender Ein- und Ausstiegsmöglichkeit für Wassertouristen", sagt Bernhard Andersen, einer der Antragsteller und selbst Wassersportler. Denn neben den hervorragenden Nahverkehrsangeboten gebe es auch ausreichend Parkplätze und touristische Infrastruktur in unmittelbarer Nähe.

Die Planungen für das Wohnungsbauprojekt sehen allerdings keinen Anleger vor, sondern einen Schwimmsteg, an dem die Neu-Anwohner ihre Boote vertäuen könnten. Wenn jetzt nicht wenigstens zusätzlich ein Schiffsanleger als spätere Option hinzukäme, werde der ideale Standort schlicht zugebaut. "Damit würde man auf eine optimale Nutzung und Vermarktung von Bremens schönstem Flussabschnitt verzichten", meint Andersen. Die nächste Gelegenheit, die Forderung zu Gehör zu bringen, bietet sich bereits am 13. Februar, dann wird sich der Beirat Burglesum mit dem Wohnprojekt beschäftigen.

Nach den Vorstellungen des Vereins und von Andersen könnten künftig nicht nur die großen Ausflugsschiffe von "Hal över" am Burger Anleger festmachen. Auch Torfkähne könnten von dort aus zu Ausflügen in Richtung Hamme-Worpswede und Wümme-Findorff aufbrechen. Zudem könne nur vom südlichen Ufer aus auch der Bremer Westen (Gröpelingen) erschlossen werden. "Nimmt man noch den Moorexpress hinzu, kann man sich wunderschöne Rundreisen vorstellen", sagt Andersen.