Eine kleine Auswahl von Exponaten rund um die Tabakwirtschaft wird in der "Urzelle der bremischen Tabakwirtschaft" auf Dauer zu sehen sein. Im steuerlich begünstigten Burgdamm siedelte sich nämlich 1816 genau an dieser Stelle Martin Wilckens als einer der ersten Tabak-Unternehmer an. Andere folgten und auch in Heimarbeit wurden in Burgdamm Zigarren gedreht. Die Firma Wilckens wurde 1837 von Martin Brinkmann übernommen. Das Unternehmen Brinkmann wiederum ging 1900 in die Hände von Hermann Ritter, der unter dem Brinkmann-Label weiter produzierte.

Im Mehrgenerationenhaus Stader Landstraße 46 soll nun im kleinen Rahmen an die Geschichte der neben dem Bremer Schiffbau ältesten bremischen Industrie erinnert werden. Zu sehen gibt es, neben besagten Tabakblättern, unter anderem auch Tabakkisten, eine Auswahl von Zigarettenschachteln, auch die Marken Texas und Lloyd sind vertreten, Gerätschaften, eine Tabakschneidemaschine und den Tisch, an dem der letzte Bremer Zigarrendreher Ludwig Schmidt gearbeitet hat.

Die kleine Ausstellung in Burgdamm versteht Wolfgang Thomas "als Appetizer". Der Geschäftsführer der Universal Leaf Germany GmbH und Prokurist bei Kulenkampff - beides Firmen der Tabakbranche - würde es sich wünschen, dass die Besucher anschließend ins Überseemuseum gehen, um sich die große Schau über die Historie der Tabakwirtschaft in Bremen anzuschauen.

Von diesen Firmen und dem Überseemuseum stammen die Ausstellungsstücke in Burgdamm. Dr. Hartmut Roder, Abteilungsleiter Handelskunde, und Wolfgang Thomas - er hat übrigens 31 Jahre lang bei Brinkmann gearbeitet - liegt es am Herzen "das Kulturgut an der Geburtsstätte" darzustellen. Thomas kann sich noch gut daran erinnern, wie er mit Roder die Keller von Brinkmann durchsuchte, als die Firma in den BAT-Konzern (British American Tobacco) überging. "Wir haben vieles für das Überseemuseum gerettet. Das wäre sonst weg," gibt sich Thomas als großer Unterstützer zu erkennen, die Historie des Tabaks nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Noch heute sei Bremen nach Antwerpen der größte Rohtabaklagerplatz Europas.

Thomas und Roder werden bei der Eröffnungsveranstaltung für geladene Gäste die fachliche Einführung in die Ausstellung, bieten. Uwe Lange, Geschäftsführer der bras, wird die Begrüßung der Gäste am Mittwoch, 26. November, um 11 Uhr übernehmen. Von 13 bis 16 Uhr ist die Öffentlichkeit eingeladen, sich umzusehen.

Nach der Eröffnung besteht immer donnerstags von 14 bis 18 Uhr die Möglichkeit, sich die kleine Schau anzuschauen. Silvia Claus, bras Projektleiterin, möchte die Führungen durch die Hauswirtschaftsausstellung im Haus mit der Präsentation der Tabakausstellung verbinden. Andere Termine, auch für Schulklassen, sind nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 04 21 / 6 65 90 73 möglich.