Yacht- und Bootswerft Burmester
Die Burmester - Werft
- Die Jahre von 1920 - 1945
- Die seit 1979 geschlossene, an der Lesum gelegene Burmester - Werft war für viele Grambker über Jahrzehnte ein wichtiger Arbeitgeber.
- Obwohl an sich ein mittelständischer Familienbetrieb, war die Werft in den 59 Jahren ihres Bestehens zeitweilig führend unter den deutschen Schiffsbaubetrieben. Das lag zum einen an den bei Burmester gefertigten hochwertigen Spezialschiffen, zum anderen an den ufrüstungskonjunkturen in den letzten 50 Jahren deutscher Geschichte. Die Werftchronik ist sozusagen ein exemplarisches Beispiel für das, was "Made in Germany" alles hervorbringen kann.
- Die Werft mit Stammsitz am Lesumdeich wurde 1920 von dem 27 jährigen Ernst Burmester gegründet. Belegschaftsstärke anfangs: 30 Mann.
- Der erste Aufschwung kam Ende der zwanziger Jahre mit der Fertigung von (später patentierten) Rettungsbooten, die als unsikbar galten. Große Ozeandampfer wie die "Bremen", "Europa", "Normandie" und "Rex" wurden damit ausgerüstet. 1934/35 ging Burmester mit einer Filiale nach Frankreich, um dort die Rettungsboote für französische Reedereien bauen zu können.
- Etwa zur gleichen Zeit wurden an der Lesum Segelyachten auf Kiel gelegt, deren Namen alten Seglern heute noch geläufig sind und die Burmesters internationalen Ruf als Spezialwerft für Hochsee- und Rennyachten begründeten. So etwa die "Roland von Bremen", die 1936 die olympische Transatlantik - Regatta von den Bermudas nach Vuxhaven gewann. Die 60 - Tonnen - Hochseeyacht "Nordwind" wurde 1939 Sigerin des Fastnet - Rennens; von der "Ostwind" ist lediglich bekannt, daß sie später Adolf Hitler als Geschenk übergeben wurde und heute abgewrackt in den USA liegt. Ernst Burmesters eigene, 1923 gebaute Rennyacht "Aschanti II" gewann dreimal hintereinander den Helgoländer Inselpreis.
- Die eigentliche Expansion setzte 1935 ein: Die Burmester - Werft wurde Rüstungsbetrieb. An der Lesum wurden jetzt vor allem Sturm- und Minenräumboote erstellt. Die Werft wurde erweitert, die Belegschaftszahl stieg auf 500 Mann.
Die Burmester - Werft
- Die Jahre von 1945 - 1979
- Die werft an der Lesum hatte die Bombardierungen im Krieg so gut wie unbeschädigt überstanden, so daß schon im Sommer ´45 die Produktion wieder anlaufen konnte - vorerst mit 80 Mann.
- Die zu Kriegszeiten gebauten Marinefischkutter wurden jetzt für den zivilen Gebrauch umgerüstet, die amerikanische Besatzungsmacht bestellte Patrouillenboote, und Anfang der fünfziger Jahre folte der Bau von Zollkreuzern, Wasserschutz- und Feuerlöschbooten. 1953 arbeiteten wieder 250 Menschen auf der Werft, noch gab es allerdings phasenweise Kurzarbeit und Entlassungen. Und es waren schon wieder Kapazitäten vorhanden, um die "Aschantie IV" fertigzustellen (1954), damals die größte deutsche Schoner - Yacht und Eigentum von Ernst Burmester.
- Die "Bremer Nachrichten" über die Situation der Werft im Jahre 1953:
- "Mit 250 Mann Belegschaft und einem guten Auftragsbestand für private Reeder, für den Bundesgrenzschutz, für die Zollbehörde, für die US - Navy und mit Exportaufträgen aller Art geht die Werft in die Zukunft. Der Betrieb ist selbstverständlich auf das modernste ausgerüstet und erfüllt mit eigener Schlosserei, Dreherei, Tischlerei, Segelmacherei und Taklerei alle Voraussetzungen dafür, auch in Zukunft eine führende Stellung im Boots- und Yachtbau zu bewahren."
- Die Werft war also kurz nach der Kriegszeit bereits wieder gut im Geschäft und vorbereitet uf den zweiten Boom in ihrer Geschichte, der dann Mitte der fünfziger Jahre einsetzte. Wieder war es die Marine, jetzt die der gerade aufgestellten Bundeswehr, die den Aufschwung brachte. Ab 1956 wurden eine Serie von 18 Küstenminensuchbooten in amagnetischer Leimbauweise und fünf hölzerne Torpedofangboote erstellt. (Durch hölzerne Rümpfe und amagnetische Bauweise sollten die Ortungsmöglichkeiten des Gegners eingeschränkt werden.)
- Die Bundeswehr war von der Burmesterschen amagnetischen Technik so angetan, daß 1965 die aufwendigste Produktion dieser Art auf Stapel gelegt werden konnte: die "Walter von Ledebur", das größte nurholzverleimte Schiff der Welt, eingesetzt von der Bundesmarine als Sperrwaffenversuchsboot.
Burmester Werft
Die Burmester Werft war eine bedeutende Yacht- und Bootswerft in Bremen mit zwei Zweigwerften während des Zweiten Weltkrieges in Swinemünde (Ostswine) für den Großserienbau von Räumbooten und Kriegsfischkuttern (KFK).
Geschichte
Die Burmester Werft wurde 1920 von Ernst Burmester (1893–1965) in Bremen-Burg gegründet. Auf Grund einer verstärkten Nachfrage für Yachten in den 1920er-Jahren wuchs die Firma – ab 1925 Yacht- und Bootswerft Burmester GmbH – erheblich. 1935 wurde nach einer Liquidation Ernst Burmester Alleininhaber der Bootswerft.
In den 1930er-Jahren baute die Werft vorwiegend Rettungsboote und kleine Boote, wie unter anderem Räumboote und Seefahrtkreuzer-Yachten für die Kriegsmarine. 1941 wurde in Swinemünde (Ostwine) speziell für die Kriegsproduktion zwei Zweigwerften eingerichtet, die Yacht- und Bootswerft Burmester Räumbootswerft und die Ernst Burmester Schiffswerft KG für den KFK-Bau. Als Rüstungsbetrieb beschäftigten die Burmester-Werften im Zweiten Weltkrieg auch niederländische, französische und polnische Zwangsarbeiter.
Im Januar 1945 wurde die Verlagerung der Swinemünder Werften nach Travemünde eingeleitet. Für ca. 80 % des Materials gelang dies.
Die Werften in Bremen und Travemünde überstanden den Krieg und führten danach Reparatur- und Räumarbeiten aus. Etwa 200 Mitarbeiter bauten zudem von 1945 bis 1948 in Bremen-Burg zehn Fischkutter der sogn. Serie Nord mit Rümpfen nach KFK-Muster aus nun von Travemünde nach Bremen überführten Swinemünder Material. Danach wurden auf beiden Werften je acht ehemalige KFK zu Fischkuttern konvertiert. Ab 1948 baute die Werft auch wieder Yachten sowie Motorboote für verschiedene dienstliche Zwecke. Auch Marineboote wurden wieder erstellt und teilweise exportiert.
Schwerpunkt der Werft blieb jedoch der Bau von privaten Segel- und Motoryachten, insbesondere von „Hochseeyachten internationaler Klasse“ wie bereits vor dem Krieg. Zu den bekanntesten Yachtbauten der Werft gehören, außer vielen Yachten für die „Reichen der Welt“, zum Beispiel die erste Roland von Bremen, Siegerin des Transatlantik-Rennens im Jahr 1936, und – im Eigenbesitz von Ernst Burmester – die Aschanti IV von 1954, damals die größte deutsche Segelyacht.
Das mächtigste jemals auf der Burmester Werft gebaute Schiff ist der damalige Prototyp für eine neue Klasse von Hochseeminensuchbooten der Deutschen Marine, die Walther von Ledebur von 1966, die nach späterem Umbau ab 1995 als Minentaucherboot Mühlhausen (M 1052) im Einsatz war. Bis zur Außerdienststellung 2007 war sie mit 63 Metern Länge das größte Kriegsschiff der Welt im aktiven Dienst mit einem hölzernen Schiffsrumpf in Nur-Leimbauweise.
Die Zahl der Werftmitarbeiter stieg bis 1959 auf 750; sie sank dann bis Anfang 1970 auf rund 220. 1965, nach dem Tod von Ernst Burmester, übernahm ein Schwiegersohn Ernst Burmesters, der Hamburger Unternehmer und Segler Hans-Otto Schümann die Werft. Ab 1971 hatte die Werft deutliche Verluste zu verzeichnen. 1979 wurde die Burmester Werft von der Lürssenwerft in Bremen-Vegesack übernommen und der Standort in Bremen-Burg aufgegeben. Auf dem Werftgelände in Burg richtete sich 1994 die Yachtwerft Meyer GmbH ein.
Neueste Kommentare