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Freizeitleben im Werderland

Freizeit im Werderland


  • Ich rechne den Vorgarten, umgangssprachlich als Blumengarten bezeichnet, zum Freizeitbereich.

  • Der Blumengarten hatte einen gepflegten Eindruck zu bieten. Kleine Bäuerinnengruppen flanierten den Deich entlang und inspizierten mit einem Blick über den Zaun die Gärten.

  • Die Wege zwischen den mit Buchsbaum eingefaßten Beeten wurden auf Mittelsbüren 19 zum Schmuck mit, eigends aus Eggestedt herbeigeschaften, weißem Sand ausgestreut.

  • Der Außenereich am Gartenzaun mußte am Sonnabend Nachmittag mit schnurgeraden Harkenstrichen den Pflegezustand des Blumengartens unterstreichen.

  • In alter Zeit, als es noch kein elektrisches Licht gab (in Mb vor 1923), trafen sich Frauen in der Dämmerung zur Schummerstunde. Es war der Zeit zu der es zum arbeiten zu dunkel wurde, zum schlafen gehen dagegen noch nicht spät genug. Da die Frauen nicht einfach so rumsitzen und schwatzen konnten, wurde gemeinsam Wolle gesponnen.

  • Tanzveranstaltungen (Ball) waren die erlaubte Form sich (in der Öffentlichkeit) Menschen des anderen Geschlechts hautnah zu nähern. Mittelsbürener "Junge Leute" fuhren mit dem Fahrrad bspw. nach Ritterhude zum Ball. Auch Dorfgaststätten boten Tanzabende an. Dabei blickten die "Alten" ab und an von den Spielkarten auf, ob auch alles sittsam vor sich ging.

  • Dann gab es noch die "Landwirtschaftlichen Bälle" als gesellschaftliches Ereigniss. Man traf sich in festlicher Kleidung, bspw. bei Böschen, wollte dabei sein, gesehen werden.


  • Eine andere, jährliche Veranstaltung hatte die Kunst des Pferdeführens zum Inhalt. Hier konnte man zeigen, dass man mehr verstand als die alltägliche Arbeit zu bewältigen.

  • Kinder vergnügten sich gern mal rustikal. Bei Gelegenheit rannten sie in wasserführenden Gräben entlang, fröhlich um sich spritzend. Oder mit dem Kluvstock von Weide zu Weide sich schwingend.

  • Auf Mb 19 gab es unverhofft kleine, schwarze Schweine. Diese Schweine ließen sich von Kindern reiten. - Irgendwann waren die "Reittiere" verschwunden - die Erwachsenen auf dem Hof dachten wohl, Kinder könnten keine Schlüsse ziehen? - selbstredend waren sie den Gang aller Schweine gegangen!

  • Ausfahrten führten häufig zur Verwandschaft, mit der so der Kontakt gepflegt wurde. Für die Fahrten nutzte man offene oder auch geschlossene Kutschen.

  • Im Winter, die Straßen waren zwar geräumt, es blieb jedoch eine Schneedecke dabei erhalten, wurden Schlitten für die Ausfahrten genutzt. Den vorgespannten Pferden schraubte man Stollen an die Hufeisen. Auch liefen die jungen Männer gern Schlittschuh auf den gefrorenen Wasserläufen und überfluteten Flächen. Bis ins Blockland führten die Touren.

Beim Mittelsbürner Pastorenhaus ging ein Weg zur Weser ab. Man konnte hier zum Groden, der Gemeinschaftsweide, und auch zu einer Badestelle, die gern von Bremern genutzt wurde, gelangen. Sicher gab es auch Bürner, besonders junge Burschen die dabei waren. Unter den Handelsschiffen durchzutauchen, galt bei Ihnen etwas.


 

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