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~~Tour Ritterhude / Weser Kurier von Januar 2008~~


Ritterhuder Deiche im Winter


RITTERHUDE. Der Landkreis Osterholz bietet im Winter seinen ganz besonderen Reiz. Abseits der Großstadt gibt es zahlreiche Wanderwege und Deichstraßen, die es zu erkunden gibt. Auf den Pfaden unserer Vorfahren gilt es gleichzeitig geschichtlich Interessantes zu entdecken. Die Deichstraße von Ritterhude flussabwärts verraten viel über das Leben am Fluss preis.

"Woter is Segen, Woter is Not. Lot us den Segen, wohr us vor Not". Wer des Plattdeutschen nicht mächtig ist und trotzdem erfahren möchte, was es mit diesem Spruch auf sich hat, sollte sich auf dem Rundkurs von Ritterhude aus begeben. Der Weg erstreckt sich durch eine Kulturlandschaft, in der Menschen seit Hunderten von Jahren am Wasser leben.

Egal ob bei Sonnenschein mit dem Rad oder im Schnee, warm eingepackt zu Fuß, die Tour, die in der Hamme-Gemeinde Ritterhude beginnt und dessen mittelalterlicher Ursprung auf eine günstige Schiffsanlegestelle am Fluss zurückführt, lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Schon die alte Ritterschaft zur Hude, die zunächst in einer mittelalterlichen Wasserburg an der Hamme lebte, beschäftigte sich um 1100 mit dem Landausbau durch Gewässerregulierung. Holländer, die bereits mehr Erfahrung im Kampf gegen das Hochwasser hatten, halfen beim Deich-, Graben- und Sielbau. Höfe wurden auf Wurten, künstlichen Erdhügeln, errichtet und standen somit oberhalb der Flutmarke im Trockenen.

Für die Menschen am Fluss brachte das Wasser den Segen und die Not zugleich. Der Fluss war Grundlage für das Leben, die Arbeit und den Verkehr. Immer wiederkehrende verheerende Fluten kosteten zahlreichen Menschen das Leben, bedrohte die Ernte und die Viehbestände. Entlang der vier Flüsse Hamme, Wümme, Lesum und Weser kann man sehen wie der Mensch das Wasser nutzte, sich mit Bollwerken vor Hochwasser schützte und das nasse Land mehr und mehr kultivierte.

Die Tour führt weiter entlang des denkmalgeschützten Hindenburgdeiches, der vermutlich um 1300 entstand. Wenn man einen Blick über den Deich wirft, wird man mit einem schönen Ausblick auf die Hamme und Ritterhude belohnt. Weiter geht’s zur Ritterhuder Schlossbrücke. Diese, die Dammbrücke an der Ritterhuder Schleuse sowie andere historische Übergänge über die Hamme spielten bei der Entstehung der Hamme - Gemeinde eine wichtige Rolle, da über sie der Verkehr zwischen Geestkante und Niederung stattfand. Da jedoch der Bau und die Unterhaltskosten beträchtlich waren, wurde im 18. Jahrhundert "Klappengeld" von allen nicht bremischen Kahnschiffern gefordert sowie Brückengeld von fremden Fuhrwerken erhoben. 1926 wurde die hölzerne Brücke durch eine moderne Konstruktion ersetzt. Der nächste Punkt auf der Route ist die Kreuzwümme. Hier ist der Schauplatz, an dem sich Hamme und Wümme zur Lesum vereinen. Auf der Lesumbrücke kann man kehrt machen und auf der anderen Uferseite wieder zum Ausgangspunkt zurück gelangen.

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