Auszug aus dem Grambker Gemeindebericht 1966 - 1991
- Grambker Gemeindebericht 1966 - 1991
- von Pastor Günther Schulz
- Pastor Günther Schulz schreibt in seinem Bericht, anlässlich seiner Pensionierung, über Mittelsbüren folgendes:
Mittelsbüren
- Seit der Mittelsbürener Pastor nach der Zerstörung von Burg auch Pastor von Grambke wurde, also seit über 300 Jahren, besteht eine besondere Beziehung zwischen den beiden Nachbargemeinden, die allerdings ihre Selbständigkeit stets betont haben. Das verstärkte sich eher noch, als das alte Dorf Mittelsbüren vor 50 Jahren der Industrieansiedlung zum Opfer fiel. Da die Kirche und der Friedhof erhalten blieben, war für die in Bremen und außerhalb der Stadt wohnenden Bürener die Gemeinde ein wichtiger Zusammenhalt.
- Daß Grambke eher Schwester- als Nachbargemeinde war, ergab sich aus der langen gemeinsamen Geschichte und durch die Verbindung über die gemeinsamen Pastoren. Die Grambker haben auch die kleine Schwestergemeinde in ihrer -auch vermögensrechtlichen! Selbständigkeit nicht zu beeinträchtigen versucht. Für die Besetzung der zweiten Pfarrstelle in Grambke, mit der die Zuständigkeit für Mittelsbüren verbunden war, wurde vertraglich ein faires Wahlverfahren vereinbart. Darüber hinaus war vor allem früher die Verbindung durch verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Zusammenhang zwischen den alteingesessenen Familien gegeben. So war bei besonderen Gelegenheiten in Grambke der Besuch einer Vertretung aus Mittelsbüren (und umgekehrt) -mit sehr herzlichen Grußworten- selbstverständlich. Auch fuhren Grambker gern zu den leider immer seltener stattfindenen Gottesdiensten in der Moorlosen-Kirche. Unser Posaunenchor blies seit seiner Wiedergründung regelmäßig am Volkstrauertag zur Feier am Denkmal vor der Kirche und saß anschließend gern "bei Imhoff" zusammen - eine Gelegenheit zu Kontakten mit den Mittelsbürenern.
- Für Mittelsbüren waren Pastor Krüger, Pastorin von Boenigk und dann Pastorin Kriete-Wollenweber zuständig. Ich bin freilich regelmäßig auch zu Gottesdiensten und zu Vertretungen bei Beerdigungen dort gewesen; so sind mir auch die Bürener und ihre schöne Kirche an der Weser ans Herz gewachsen. Es war schon ein erhebendes Bild, wenn man nach dem Gottesdienst zur schon geöffneten Kirchentür ging: Über das Wasser und über die Wiesen auf der oldenburgischen Seite spannte sich ein weiter Himmel, und vielleicht führ auch gerade ein großes Überseeschiff vorbei.......
- Wie wird es weitergehen mit der kleinen Schwestergemeinde? Werden die nachfolgenden Generationen die Tradition dieser alten Gemeinde im Bremer Landgebiet pflegen und die Moorlosen-Kirche als einen geistigen Bezugspunkt in ihrem Leben behalten? Nach allem, was ich über die Gemeinde und ihre Geschichte gelesen und mit Menschen dort erlebt habe, wünsche ich es sehr!
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