Große und Kleine Dunge

Begriffs-Erklärung
Dung: =
    • erhöhtes Land,
    • Düne.

 

  • schon 1139 genannt, im Werderland. Dazu gehörten 2 Landgüter und ein bäuerlicher Einzelhof. Die Eigentümer wechselten. Ritter Richard von Nigenlande verkaufte 1337 15 Morgen der Kleinen Dunge an den Bremer Ratsherrn Heinrich Lorot. im 16. Jh. waren die Eigentumsrechte strittig, dann Besitz von Bremer Ratsfamilien (Scharhar, Balleer, Esich) und anderer.
  • Die Kleine Dunge war seit dem 17. Jh. Eigentum Bremer Bürgerfamilien, seit 1772 des Predigers Johann Smidt. Bürgermeister Johann Smidt nutze das Landgut seit 1813 als Sommersitz; nach ihm blieb das Gut bei der Familie Smidt. Das Wohnhaus brannte 1884 ab.
  • Seit 1930 war die Schröder -Bank (bzw. die Norddeutsche Creditbank) der Eigentümer. Seither Zerstückelung des Gutes.
  • Seit 1954 versuchte Freih. von Uslar -Gleichen wieder einen Gutsbetrieb mit Milchviehhaltung aufzubauen.
  • Seit langem war geplant, hier einen "Friedhof an der Lesum" anzulegen. Er wurde angelegt aber nie in Betrieb genommen. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Golfanlage.
  • Die Große Dunge wird im 14. Jh. genannt; bürgerlicher und ministerialischer Besitz. 1701 von Syndicus Johann Clamp erworben, dann wechselnder Bürgerlicher Besitz, um 1807 der Familie Iken. 1849 Verkauf an Dietrich Lange aus Vegesack, der ein neues Wohnhaus bauen ließ. 1870 an J. H. Gräving in Bremen, der das Gut verpachtete, 1891 an M. Poppe. Das Gut wurde aufgegeben.

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Das frühere Gutsgebäude der Kleinen Dunge ist heute Clubhaus eines Golfclubs

  • Über die einzelnen Höfe und Landgüter in Dunge und Lesumbrok gibt uns Halenbeck gründliche und mit emsigem Fleiß zusammengetragene Mitteilungen, worin wir ihm - allerdings nicht in seiner breiten Ausführlichkeit - in einigem folgen wollen.

 

 

  • Die Kleine Dunge befand sich über 150 Jahre (1772 - 1927) im Besitz der Familie Smidt, deren größter und berühmtester Sohn, der Bürgermeister Johann Smidt, hier gern auf seinem Sommersitz geweilt hat (1813 - 1849) und der uns in seinem "Der Familientag zur Dunge. Eine Idylle von Johann Smidt1798 " ein liebliches Bild von dem Leben und Treiben auf dem Gute zu der damaligen Zeit malt. Es ist noch heute ein Vergnügen, seine - wenn auch oft gedrechselten - Herameter zu lesen.

 

  • Image Leider wurde das Wohnhaus des Gutes in der Nacht vom 12. zum 13. Dezember 1885 (damaliger Besitzer Wilhelm Smidt) mit seinem wertvollen Familienarchiv und der Waffensammlung ein Raub der Flammen. 1925 ließ der letzte Besitzer Heinrich Smidt die Dungewiesen in Höhe der Lesumbroker Landstraße aufhöhen und auf diesem Gelände entstand 1936 eine Siedlung der AG Weser. 1927 übernahm die Nordd. Kreditbank durch Kauf die Kleine Dunge. Nachfolgender Besitzer war Alfred Harder.

 

  • Die Große Dunge wird zuerst am 22. März 1365 erwähnt. Es wird bezeugt, daß der Bremer Bürger Bernhard Struve daselbst zwei Stücke Landes verkauft. Von 1849 - 1870 war sie im Besitze der bekannten Vegesacker Schiffbauerfamilie Lange, die das Gut erheblich erweiterte, u.a. auch eine Brennerei errichtete. Seit 1891 ist als Besitzer Dr. Mar Poppe, bzw. dessen Nachfolger Loose bekannt.

 

  • Halenbeck meint, daß einer Sage zufolge der Martensche Hof (200 m nordwestlich der Großen Dunge gelegen) das erste Haus im ganzen Werderland getragen hat. Zuerst ist er Eigentum des Johannisklosters in Bremen gewesen. 1758 erhielt Dirk Martens den Hof zu Meierrecht, das 1865 abgelöst wurde. Noch heute wohnt hier die Familie Martens. Die Wurt wurde mehrfach wegen der Wassersnöte erhöht und das Haus wiederholt emporgeschraubt.

 

  • Das D. Murkensche Haus (Gastwirtschaft) soll in der Nacht vom 10. / 11. März 1855, als der "Jlager Deich" brach und das Wasser wildbewegt quer durch das Land wogte, in die Lesum getrieben sein.

 

  • Auf dem Hofe Siedenburg sitzt schon seit 1581 die Familie Siedenburg, bei der der Besitzer abwechselnd den Namen Curdt und Hinrich trägt.

 

  • Die bei dem letzten Dunger Haus als Toreingang hochragenden Walfischkiefer erinnern an die kühnen Fahrten der Walfänger aus der hier wohnenden Familie Westermeyer. Halenbeck nennt um 1790 J.H. Westermeyer als den ersten aus dieser Familie als Kommandeur eines Grönlandfahrers.