Historisches Schulwesen in Burg & Grambke | |
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Die Schule in Burg und in Grambke | |
In vergangenen Zeiten mussten die Grambker und Grambkemoorer nicht nur zur Kirche nach Burg gehen, sondern auch die Kinder mussten dort zur Schule, denn dort war die Küsterei, Kirche und Pfarrhaus. Das ganze damalige Kirchspiel zur Burg trug zur Besoldung des dortigen Küsters bei, also wurden ohne Zweifel die Kinder zu ihm in die Schule geschickt, soweit man es für nötig hielt und der Zustand der Wege es möglich machte. Zu dieser Zeit (Anfang 1600) bestand wohl noch kein Schulhaus in Grambke. Mehrere Bittschriften aus dieser Zeit zeigen sehr deutlich, dass die Einkünfte des Burger Küster – auch bei Berücksichtigung des Schulgeldes – sehr gering waren. Über die Lehrtätigkeit des damaligen Küsters wird nichts berichtet, nur über seine Küsterpflichten:
In 1622 beklagt sich der Küster Bermann, dass nicht alle Kinder zur Schule kamen. Er bat die Visitatoren um Aufsicht und hoffte auf guten Erfolg. 1654 wurde die Burg zerstört und auch das Schulhaus mit vernichtet. Zwei Jahre lang mochte niemand an die Wiederherstellung eines geordneten Unterrichts denken. Erst 1656 hat der Kirchgeschworene Tonjes Meyerhoff von den spärlichen Resten des Burger Kirchenvermögens den Grundstein für die Grambker Schule gelegt. Ein Küster wurde nicht gebraucht, weil ja keine Kirche da war. Der Unterricht wurde aber erst einmal vom Pastor durchgeführt. Dafür erhielt er die geringen Küstergefälle. 1670 ordneten die Visitatoren die Anstellung eines Schulmeisters an. 1674 wurde für 71 Reichstaler, 71.1/2 Groschen ein Schulhaus hergerichtet, das man zu St. Juergen gekauft hatte. Die Klagen über schlechten Schulbesuch der Kinder wiederholten sich ständig. Auch 1695 beschwert sich der Schulmeister in Grambke, dass die Eltern im Sommer auch die kleineren Kinder, die noch nicht bei der Arbeit helfen mussten, nicht schickten. Man ermahnte diese, dass sie das Schulgeld zahlen sollten, auch wenn sie ihre Kinder nicht zur Schule schickten. Wahrscheinlich war das 1674 erstellte Schulhaus dicht bei dem 1670 angelegten Kirchhof. Dann wäre darin bis 1825 Schule gehalten worden. 1942 ist das Strohdachhaus vor der Kirche (Das alte Küsterhaus stand auf dem heutigen Gemeindeparkplatz) abgebrannt.
Die Burger mussten notgedrungen ihre Kinder nach Lesum zur Schule schicken, soweit es überhaupt geschah. Dabei wurde ihnen das Recht der freien Lehrerwahl zugesprochen, nur hatten sie den Erwählten beim Prediger in Lesum zur Prüfung vorzustellen. 1792 wurde mit Zustimmung der Regierung auf dem Schiffsbauplatz von Baas Bosse ein Schulhaus gebaut. 1809 wurde nach längeren Verhandlungen auf Wunsch des Baas Bosse (Baas= Schiffszimmermann) das ihm hinderliche Schulhaus ausserhalb des Schiffsbauplatzes nach einem von ihm gegen Abtretung des bisherigen Schulgrundstücks zur Verfügung gestellten Platze verlegt und neugebaut (jetzt Lesumbroker Landstrasse 4). Bei der letzten Kirchen- und Schulvisitation des Bürgermeisters Heineken in Mittelsbüren 1805 wurde festgestellt, dass zu jener Zeit in Grambke alle 1.1/2 Jahre Konfirmation stattfand. Schulpflichtig waren dort 30 – 40 Kinder, davon kamen aber nur wenige, manche im ganzen Jahr kaum 3 Wochen. Schreiben lernten 20 bis 30, Rechnen 6 bis 8, aber nur Knaben. Mädchen gar nicht. Die Moorkater pflegten damals im Winter einen eigenen Schulmeister anzunehmen.
1872 war eine Vergrösserung dringend notwendig, die Schülerzahl war auf 134 Kinder angestiegen. Die bisherige Lehrerwohnung wurde in 2 Klassenzimmer umgebaut und nebenan das Wohnhaus für den Oberlehrer neu angebaut. Anfang 1898 entsprachen die Räumlichkeiten nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen, die Schülerzahl war inzwischen weiter gestiegen. So entschloss sich die Gemeinde auf Veranlassung des damaligen Schulinspektors Köppe, ein neues vierklassiges Schulhaus auf dem Schulhof zu errichten. Die alte Schule wurde zur Hälfte in eine Turnhalle umgewandelt. Der erst 3 Jahre zuvor gegründete Turnverein Grambke hatte den Anstoss zu diesem Umbau gegeben. Auf sein Betreiben hin stiftete die Sparkasse in Bremen der Landgemeinde Grambke 3.000 Mark, ferner sammelte er in der Gemeinde für den Turnhallenbau 1.403 Mark, so dass damit der Schule und dem Verein eine schöne Stätte entstehen konnte. Die Schule wurde am 15. August, die Halle am 9. Oktober 1898 eingeweiht. Schon 4 Jahre später, im Herbst 1902, mussten wiederum 2 neue Schulklassen angebaut werden. Anfang 1900 blieb die Schülerzahl stetig auf 220 – 230 stehen, 1906 wurde die Schule siebenklassig. Von 1911 an setzte eine ganz erhebliche Steigerung ein, da das Industriegebiet in „Neu-Grambke“ besiedelt wurde. Man richtete eine Filiale in der Wiehenstrasse ein, die 1915 mit 5 Klassen in Betrieb genommen werden konnte. Im Krieg stieg die Schülerzahl auf 540, doch erst 1919 konnten alle 8 Klassen besetzt werden. Es herrschte Lehrermangel. Ab 1919 bekam die Schule Wiehenstrasse eine eigene Leitung.
Etwa 1/3 der Kinder liess sich verschicken und kam in den Kreis Dippoldiswalde südlich von Dresden nach Kreischa, Possendorf und Oelsa. Die zurückgebliebenen Kinder (entweder aus gesundheitlichen Gründen oder sie gingen überhaupt nicht zur Schule) konnten die Schule weiter besuchen. So kam es, dass glücklicherweise am 16.12.1943 nur eine kleinere Zahl von Kindern in den Bunkern bei der Schule sass, als an diesem Tage das Schulgebäude mitsamt den Baracken in Trümmer ging.
Im Jahre 1946 wurde auf dem alten Schulgrundstück eine Baracke mit 5 Räumen aufgestellt, die Schule wurde am 21.10.1946 bezogen. Es war ein Notbehelf, immerhin 17 Klassen, später 19 mit etwa 630 Schülern. Da konnte sich kaum etwas richtig entwickeln. Im Jahre 1949 wurde eine Notschule mit 10 Klassen geschaffen, die aber doch mit ihren Räumen und ihren neuzeitlichen Einrichtungen einer fortschrittlichen und guten Schularbeit förderlich waren. Am 2.2.1949 wurde diese Schule feierlich gerichtet, zu Ostern wurden 5 Räume bezogen, nach den Sommerferien die ganze Schule in Betrieb genommen.
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