- Als Bremen in den Kriegsjahren schwer vom Bombenkrieg heimgesucht wurde, da wurde wegen der Nähe der Industrie-, Bahn- und Hafenanlagen auch das Grambker Gemeindegebiet von den Luftangriffen betroffen. Auch waren beim Einmarsch der feindlichen Truppen am Ende des Krieges noch einmal gefahrvolle Tage zu bestehen.
- Die Grambker Kirche sah damals traurig aus. Das Dach war beschädigt, die Fenster waren mit Brettern vernagelt. In Innern hätte ohnehin längst manche Erneuerungs- und Reparaturarbeit durchgeführt werden müssen, die wegen der schlechten Zeit unterbleiben mußte; hinzu kamen nun Risse und Feuchtigkeit durch die Kriegsschäden. Dennoch war die Gemeinde dankbar dafür, daß die Kirche als Gottesdienststätte erhalten geblieben war, obwohl manche Bombe in der Nähe niedergegangen war und mancher Splitter das Gebäude getroffen hatte. Die Schäden wurden zunächst behelfsmäßig ausgebessert, bis man im Jahre 1953 an eine grünliche Renovierung denken konnte. Der Kirchenmaler Hermann Oetken aus Delmenhorst übernahm die Ausgestaltung im Innern, wobei er die Kanzel farbig restaurierte. Für die Wände, die Empore und das Gestühl wählte er helle, freundliche Farben, auch schmückte er die Rückwand der Kanzel und die Felder der Emporenbrüstung mit Bibelworten. Die klare, lichte Wirkung des Kirchenraumes wurde erhöht durch die neuen Kirchenfenster, die der Glasmaler Georg K. Rohde schuf. Nur sparsam wurden sie mit Symbolen geschmückt; nur die Fenster links und rechts der Kanzel erhielten je zwei Engelgestalten in kräftigen, leuchtenden Farben. Diese Fenster konnten nur dank großzügiger Spenden beschaffen werden. Ebenso wurden damals durch eine Sammlung der Jugend der Kirche ein neues Altarkreuz, Leuchter und eine Taufsteinabdeckung geschenkt; dazu kamen neue Antependien, die ebenfalls gestiftet wurden. Am 5. Juli 1953 konnte die Kirche wieder in Benutzung genommen werden.
- Ältere Gemeindeglieder mußten nun sicher auf manches von früher her vertraute Einrichtungsstücke verzichten, wie z.B. die hölzernen Kronleuchter und und die Lutherbüste an der Ostseite, aber die klare, schlichte Architektur des Raumes kam nun mehr als je zuvor zur Geltung. Dabei bedeutete es sicher eine weitere Verbesserung, als 1960 zum ersten Male seit der Erbauung der Kirche ein neuer Klinkerfußboden verlegt wurde und das alte, unbrauchbar gewordene Gestühl durch neue Kirchenbänke ersetzt wurde. Damals konnte auch der alte Kirchenofen entfernt werden, der die Kirche nie richtig durchwärmt hatte, dafür aber dem Prediger auf der Kanzel, neben der der Ofen stand, viel zu sehr einheizte, wie Pastor Nay in seinen Erinnerungen schreibt. Eine elektrische Heizung unter den Bänken machte seitdem eine schnelle und gleichmäßige Erwärmung der Kirche möglich. Eine gründliche Überholung der Empore erwies sich 1969 / 1970 als notwendig; dabei wurde auch dort das alte Gestühl durch neue Bänke ersetzt. So befindet sich die Grambker Kirche in ihrem Jubiläumsjahr 1972, nicht zuletzt durch die verständnisvolle und tatkräftige Hilfe der Bremischen Evangelischen Kirche, in einem guten und gepflegten baulichen Zustand.
|