Der Burger Abendmahlskelch
Der Abendmahlskelch
- Wenn man bedenkt, wie schwer Burg im 17. Jahrhundert unter den Kriegswirren zu leiden hatte und wie vollständig der Ort 1654 verwüstet wurde, so kann man sich nur wundern, das der Abendmahlskelch, der Taufstein und die Kanzel aus der Burger Kirche gerettet wurden und bis heute erhalten sind, In einem Verzeichnis der Kirchenkleinodien von 1551 wird "eyn verguldet Kelck" erwähnt. Das ist nach Meinung der Forscher der uns erhaltene Abendmahlskelch aus vergoldetem Silber; er trägt auch die Inschrift "Kirche zur Burg". Geschmückt ist er mit einem Netzwerk von punktierten Linien sowie mit in regelmäßigen Abständen in dieses Netzwerk geschlagene Vertiefungen. Den Fuß beschreibt Pastor Hoops als "mit schönen Arabesken in romanischem Stiel geschmückt" und erwähnt auch, daß der Kelch seit 1897 (damals wurden der Kirche neue Abendmahlsgeräte gestiftet) nicht mehr benutzt wurde. Er muß dann in den folgenden Jahrzehnten ein wechselvolles Geschick gehabt haben. Jedenfalls war er zeitweise verschwunden und fand sich 1961 auf einem Dachboden wieder. "Ich habe ihn in aller Stille bei einem Goldschmied reparieren lassen und will ihn am Karfreitag beim Konfirmanden- Abendmahl in Gebrauch nehmen", schreibt Pastor Nay damals in der "Einkehr". Seitdem fehlt bei keiner Abendmahlsfeier dieser Kelch. Er war vor 400 Jahren noch ein Meßkelch, aus dem bei der Messe allein der Priester trinken durfte. Wieviele Menschen mögen wohl von der Reformationszeit bis 1897 und dann wieder seit 1961 (erst in der Burger, dann in der Grambker Kirche) aus diesem Kelch den Wein des Heiligen Abendmahls getrunken haben, dem Worte Christi folgend: "Nehmet hin und trinket alle daraus ......."?