Das Schulhaus

Das Bauwerk, das bis zum Neubau der heutigen Schule für den Unterricht der Bürener Kinder gedient hat, war ein niedersächsisches Zweiständerhaus und in Grundriß und äußerer Gestaltung wie ein Bauernhaus gebaut.

Es war 1786 in tieferer Lage als das heutige hinter dem Deich in ausgemauertem Fachwerk errichtet worden, 14,00 m lang, 10,70 m breit, mit der Traufseite am Deich. Nach einem Ölbild von 1840 hatte das reithgedeckte Walmdach Uhlenfluchten, die darauf schließen lassen, daß es zumindest ursprünglich ein Rauchhaus war mit offenem Herd im Flett. Es hatte im Ostgiebel die übliche Grote Dör, und an der Diele lagen Viehstände, die zum Teil zu Kammern ausgebaut worden waren. Wie bei einem Bauernhaus lag westlich vom Flett der Wohnteil, doch diente seine dem Deich zu liegende Hälfte als Schulstube. Sie war 4,90 m breit und genauso lang, dazu 2,55 m hoch, wie aus einem alten Plan in den Akten der Moorlosen Kirche hervorgeht, ausgestattet mit einem Holzofen.

Für die bis zu fünfzig Bürener Kinder, die um 1820 zur Schule gingen, war der kleine Raum sehr unzulänglich. Deshalb setzte der damalige Pastor Kohlmann durch, daß ihm im Jahre 1825 ein Stück der Diele zugegeben wurde, so daß er nun 6,65 m lang war. Zugleich erhielt die Schulstube damals bessere Fenster, auch neuen Fußboden und mehr Bänke.

In dieser Gestalt hat das Schulhaus noch 55 Jahre bestanden, bis es im Jahre 1880 durch das Gebäude ersetzt wurde, das noch jetzt besteht. Man hatte zunächst geglaubt, mit einem Anbau auskommen zu können, entschloß sich dann jedoch zu einem völligen Neubau, den man auch wie die Kirche auf die Höhe des Deiches bringen konnte. Er wurde nach dem Entwurf von Staatsbaumeister Flügel durch den Maurermeister Hinrich Warnken in Gröpelingen aufgeführt. Die höhere Lage am Deich gestattete, den Kuhstall Binnendeichs unter dem Erdgeschoß einzubauen. Das Haus ist 15,10 m lang und hat Giebel von 15,12 m Breite. Die östliche Hälfte enthält die beiden Klassenzimmer, während in der westlichen die Lehrerwohnung untergebracht ist. Dem Geschmack des ausgehenden 19. Jahrhunderts entsprechend wurden die Ecken des sonst verputzten Hauses mit Rotsteinpfeilern betont. Entsprechender Zierat schmückt das Hauptgesims und die Ortbegrenzungen der Giebel. Eine Tafel über dem Eingang an der Deichseite enthält die Inschrift:

Christus sagt, Ev. Joh. 8.12.:
ICH BIN DAS LICHT DER WELT.
1881
Spruchplatte am alten Schulhaus, Mittelsbüren 34
Spruchplatte am alten Schulhaus, Mittelsbüren 34