Nach einem Besuch lautet die Antwort des Gewerbeaufsichtsamtes nein. "Alles liegt in der Norm." "Manchmal kann man die Fenster nicht öffnen", erzählt Andersen, der Am Geestkamp wohnt, und sich durch den Betrieb des Werkes gestört fühlt, das Heizungs,- Klima,- und Lüftungsgeräte für Nutzfahrzeuge herstellt. Es handle sich um Farbausdünstungen. "Je nach Windrichtung stinkt es." Laut Andersen schimpfen die Anwohner seit Jahren. Man habe aber in der letzten Zeit von Beschwerden abgesehen, weil ja das Werk in Insolvenz geraten sei und man die Arbeitsplätze nicht noch mehr gefährden wollte.
Da sich das Werk nun aber neu etabliere - der Betrieb ist wie berichtet auf dem Weg, wieder flott zu werden - wolle man nicht, dass der Gestank zu einem Gewohnheitsrecht werde. Andersen hat darum den Anstoß gegeben, dass der Bürgerverein das Gewerbeaufsichtsamt benachrichtigen soll.
Was dabei herausgekommen ist, liegt dem Vereinsvorsitzenden Rolf Adler in schriftlicher Form vor. Demnach hat eine unangekündigte Betriebsbesichtigung stattgefunden, bei der keine Gerüche wahrgenommen worden sind. Die 1980 von einem unabhängigen Sachverständigen geprüfte Zinkphosphatierungsanlage sei nach wie vor vorhanden. Sie werde genehmigungsrechtlich betrieben. Das Fazit: "Alles liegt in der Norm."
Insolvenzverwalter Edgar Grönda berichtet auf Anfrage, dass es im Unternehmen keine Neuheiten gegeben habe, keine neue Produktpalette, nichts Außergewöhnliches. "Es riecht leider mal nach Farbe, wie es bei Ubena nach Pfeffer riecht", meint dazu ein Firmensprecher, der die Geruchsbeschwerden schon seit 20 Jahren kennt. Das sei sicherlich auch windabhängig.
Wenn die Anwohner über diese Aussagen auch nicht zufrieden sein mögen - der Bürgerverein wird nun nichts weiter unternehmen. "Wenn die Fachleute sagen, es ist in Ordnung, dann ist das auch für uns in Ordnung. Ich werde nichts weiter tun", schließt Vereinschef Adler das Thema ab.