Die Investoren rennen ihm nicht gerade die Bude ein. Dennoch kann er Erfolge vorweisen: Inzwischen wurden 16 Unternehmen angesiedelt, die im Industriepark 135 Millionen Euro investiert haben.Das Gelände zwischen den Stahlwerken, Schlekenweg und Hüttenstraße, erreichbar über die Gottlieb-Daimler-Straße, gehörte einmal den Stahlwerken beziehungsweise der Klöcknerhütte. Hier setzt das Engagement Bremens ein. "Als Klöckner in den Vergleich geraten war, kaufte Bremen das Gelände 1993 zur Stützung des Unternehmens", erinnert Schleef an den Ursprung des Gewerbe- und Industriegebietes im Bremer Norden. Es war in dem Sinn kein Wunschkind. Angesichts der Entwicklung in den vergangenen Jahren, dass Firmen ins Umland abgewandert sind, Unternehmen gehalten werden müssen und Neuansiedlungen benötigt werden, "aber auch kein Stiefkind".Gegen den Vorwurf der stiefmütterlichen Behandlung, unter anderem von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU im Land Bremen vorgebracht, wehren sich Schleef und Heiko Fischer, Abteilungsleiter Immobilien bei der Bremer Investitionsgesellschaft (BIG). "Wir brauchen natürlich Flächen für Industrie", heben sie das Pfund, mit dem Bremen wuchern kann, in den Vordergrund.Also auch Gebiete, wo Produktionsbetriebe ohne Belästigung der Nachbarschaft angesiedelt werden können. Der Industriepark in Grambke, ohne Wohnbebauung in der Nähe, bietet ihrer Meinung nach diesen Vorteil. Als Nachteil betrachten sie, dass zum Beispiel Firmen, die nach Süddeutschland oder ins Ruhrgebiete liefern, durch die nördliche Lage im Vergleich zur Innenstadt mindestens eine dreiviertel Stunde verlieren. Produzierende Unternehmen, die sich verändern wollen, "gehen zudem in der Regel eher nach Osteuropa", lautet übereinstimmend die Einschätzung von Schleef und Fischer.Mit Blick auf die Vergangenheit geben sie zu, dass Bremen im Fall des Industrieparks andere Voraussetzungen hatte, als bei anderen Gewerbegebieten in der Stadt. Normalerweise gebe es Ideen, Nachfragen oder Konzepte, ehe ein Gebiet erschlossen werde. Beim Industriepark sei man gezwungen gewesen, das Gebiet zu entwickeln. "Die Flächen werden aber genau so angeboten wie die von anderen Gewerbegebieten", betont Fischer das Bemühen um Investoren. Der Markt bestimme aber, was er abnehme.Die beiden Mitarbeiter der WFG und der BIG glauben, "gute Verkaufszahlen" vorweisen zu können: Nach dem Kauf der rund 142 Hektar großen Gesamtfläche in drei Abschnitten durch Bremen im Jahr 1993 begann die Erschließung - Straßen, Versorgungsleitungen, Infrastruktur. Inzwischen, so Fischer und Schleef, sind 57 Hektar fertig gestellt, davon sind auf einer Fläche von 26 Hektar 16 Unternehmen angesiedelt worden, die 135 Millionen Euro im Industriepark investiert haben. "Es ist eine bunte Mischung", beschreibt Schleef den Firmenmix auf dem Gelände, das unterteilt ist in Flächen für Industriebetriebe (angrenzend an die Stahlwerke), Gewerbe mit niedrigen Emissionswerten und Dienstleistungsunternehmen. Die Mischung reicht von der Getränkefirma Lesumer Urquelle über die Betriebskrankenkasse "firmus" bis zur Feuerwache 5, früher in Gröpelingen beheimatet. 850 gesicherte Arbeitsplätze, so Schleef, und 210 neue gibt es inzwischen im Industriepark. Für die Erschließung wurden 56,9 Millionen Euro bewilligt."Eigentlich war ursprünglich geplant, mehr zu erschließen. Aufgrund der Marktsituation gibt es jetzt aber eine bedarfsgerechte Erschließung", so Schleef. Das bedeutet unter anderem, dass jetzt wieder ein vier Hektar großes Areal in der Nachbarschaft der Stahlwerke und der Tochterfirma BREGAL erschlossen wird. Dafür hat die Koalition vor kurzem zwei Millionen Euro bewilligt, was allerdings die Grünen als Geldverschwendung angesichts der vielen bereits erschlossenen Flächen ansehen. Für die Stahlwerke, wir berichteten, kommen aber die bereits erschlossenen Bereiche aus firmenpolitischen Gründen nicht in Frage. Zumeinen soll das Verwaltungsgebäude näher an den Betrieb heranrücken, zum anderen wird eine weitere Zufahrt zum Werk geplant. Ein Investor, der dann später als Vermieter der Stahlwerke auftreten wird, will 27 Millionen Euro in den dreigeschossigen Neubau investieren."34000 Quadratmeter benötigen wir für das neue Verwaltungsgebäude, ein Rechenzentrum und eine Kantine der Stahlwerke", erläutert Fischer. Gleichzeitig soll noch ein Zipfelchen dazu erschlossen werden, um den bereits fertiggestellten Bereich abzurunden. Darüber hinaus bleiben noch 33 Hektar freie Flächen, die noch nicht erschlossen sind. "Die haben wir erst einmal zurückgestellt", so Schleef. Der Grund ist die bedarfsgerechte Entwicklung. Es gibt ja noch genug freie Plätze im Industriepark Bremen, die zunächst verkauft werden sollen. "Wir können in allen Größenordnungen anbieten." Unter anderem führen WfG und BIG derzeit konkrete Gesprächemit drei Interessenten. Sie kommen aus den Bereichen Textilverarbeitung und Spedition.