Sieben Nordbremer Grundschulen (Borchshöhe, Am Mönchshof, Hammersbeck, St. Magnus, Rönnebeck, Am Wasser und Grambker Heerstraße) hatten sich daran mit insgesamt zwölf Mannschaften auf dem Universitätsgelände beteiligt, aber nur die Schule an der Grambker Heerstraße bei den Mädchen und eben die am "Am Wasser" im Mixed-Klassement hatten den Finaleinzug auch tatsächlich geschafft.

"Donnerwetter, das hatte ich nun wirklich nicht erwartet", staunt Angelika Böhland, selbst noch aktive Spielerin bei der SG Marßel, über die Leistung ihres Sprösslings und schnalzt zufrieden mit der Zunge. Das Kuriose an der Szenerie: Ihr Steppke ist wie seine Klassenkameraden handballerisch unerfahren, wurde von der neuen Sportlehrerin Christiane Otten erst im Mai in der Handball AG entdeckt und dann binnen sechs Trainingseinheiten zu einem Finalisten geformt. "Wenn man bedenkt, dass von meiner Mannschaft keiner im Handball-Verein spielt, dann ist das schon erstaunlich", zeigt sich die ehemalige Zweitbundesliga-Torjägerin des TS Woltmershausen mit dem Abschneiden ihres Team hochzufrieden.

Aber das mit dem Verein kann sich ja immer noch ändern: "Lust hätte ich schon, aber ich habe ein wenig Angst, dass ich mit dem Fuß- und Handball durcheinander komme. Die Sportarten sind ja doch völlig verschieden", gibt der zurzeit beim SV Grohn aktive Fußballkicker Jost Böhland zu bedenken. "Aber vielleicht sollte ich es ja doch einmal probieren…"

Immerhin: Beim allerersten Grundschul-Turnierauftritt überhaupt konnte die Schule "Am Wasser" im Mixed-Klassement einige Zeit am ganz großen Triumph schnuppern. Im Finale gegen die Pennäler aus Borgfeld hatte Jost Böhland seine Multi-Kulti-Truppe bestehend aus Deutschen, Griechen, Türken und Libanesen mit einem Viererpack mit 4:2 in Führung geworfen, hinten machte dagegen sein Schulkamerad Timon den Kasten mit übergroß wirkenden Handschuhen dicht. Handschuhe beim Handball? "Damit kann ich einfach besser halten", erklärt der Angesprochene, der früher auch einmal im Fußballtor gestanden hat. Und mit dem im Handballsport kuriosen Fingerschutz steht ja schließlich auch Jens Lehmann zurzeit bei der Fußball-Europameisterschaft mit mindestens ebenso großem Erfolg im Kasten der deutschen Nationalmannschaft.

Am Ende hat es für die Grohner Grundschule nicht ganz gereicht: Das Finale geht mit 7:4 an die Borgfelder, als Trostpflaster gibt es jedoch vom Turnierausrichter, dem Bremer Handball-Verband, einen nagelneuen Spielball vom "Freundeskreis Deutscher Handball-Bund" sowie Urkunden, Poster, Stundenpläne und Autogrammkarten von der Handball-Nationalmannschaft.

"Fünf, vier, drei, zwei eins, jaaaaaaaa!" schallt es unterdessen vom anderen Feld herüber. Begeistert reißen die Mädchen von der Grundschule an der Grambker Heerstraße die Hände in die Luft, liegen sich in den Armen und klatschen sich zufrieden ab. Sie hatten ebenfalls den Sprung in das Finale geschafft und dort ihren Titel aus dem Vorjahr dank der Wurfkraft von Sabrina Grieme und Cara Franke (jeweils fünf Tore) mit einem lockeren 10:2-Erfolg über die Grundschule Arbergen verteidigt.

"Mein Verdienst ist das aber nicht", wehrt die seit Februar an der Grambker Grundschule unterrichtende Sportlehrerin Swantje Waller ab, auch wenn sie früher selbst einmal das kleine Leder in der Hand gehalten hat, "schließlich spielen ja alle Mädchen beim TV Grambke im Verein."

Trotzdem findet sie den Auftritt ihres Turniersiegers "total klasse!" Für Jennifer Geißler, die souveräne Torhüterin von der Grambker Grundschule steht indes eines fest: "Das hat mir richtig Spaß gemacht, ich möchte gerne im nächsten Jahr wiederkommen", grinst sie total zufrieden. Schließlich heißt es ja immer noch "Dreimal ist Bremer Recht . . ."