Die Umweltdeputierten werden sich in dieser Woche mit den Ergebnissen der Expertise auseinandersetzen. Aus dem umfangreichen Kartenmaterial wird deutlich, wo die Anwohner viel befahrener Straßen besonders stark unter Verkehrslärm zu leiden haben. Neben den Autobahnen sind folgende Straßenzüge zu nennen: die Kreinsloger südlich der A 270, der Bereich Rönnebecker / Dillener Straße, die Landrat-Christians-Straße in Höhe des BWK-Geländes, die Kirchheide im Bereich der dortigen Bushaltestellen sowie der gesamte Straßenzug Bremerhavener bis Grambker Heerstraße.
Die von der EU festgelegten Maximalwerte von 70 dB tagsüber und 60 in der Nacht sind für die Anlieger solcher Hauptverkehrsadern ein frommer Wunsch.Bisher jedenfalls. Denn Brüssel wird die Kommunen drängen, das Lärmproblem entschlossener als bisher anzugehen. "Aufbauend auf den Ergebnissen der Lärmkartierung, sind Aktionspläne unter Beteiligung der Öffentlichkeit mit dem Ziel zu erstellen, den Umgebungslärm soweit erforderlich zu verhindern und zu verringern", heißt es in den einleitenden Passagen des Gutachtens. Und so muss auch Bremen bis Ende 2008 sein Lärmkataster bei der EU-Kommission einreichen.
Neben dem Straßenverkehrslärm flossen auch Berechnungen zu den Lärmquellen Schienen- und Flugverkehr sowie Gewerbe ein. Während von der Luftfahrt keine erhöhten Belastungen ausgehen, weist das entsprechende Kartenmaterial für das Vulkan-Gelände in Teilbereichen erhebliche Lärmemissionen von bis zu 85 dB auf denjenigen Flächen aus, die direkt an der Weser liegen. Für den Schienenbereich fehlen noch Zahlen aus dem Eisenbahnbundesamt.
Dass sich auch die Deutsche Bahn AG an langfristigen Maßnahmen zur Lärmreduzierung beteiligen muss, ist für die umweltpolitische Sprecherin der Grünen in der Bürgerschaft, Karin Mathes, völlig klar. Insgesamt sieht Mathes eine "Schieflage bei der Abwägung zwischen Mobilität und Lebensqualität". Beim Ausbau von Verkehrsträgern sei die Betrachtung der Lärmproblematik in der Vergangenheit zu häufig vernachlässigt worden. Es gelte nun, eine Prioritätenliste für Projekte zur Lärmminderung zusammenzustellen.
Lärmquellen sind breit gestreut
Weser-Kurier vom 28.8.2007
Autor: Rainer Meyer - Veröffentlicht Di. den 28. Aug. 2007 08:16 CEST
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BREMEN-NORD. Entlang den Autobahnen 270 und 27, aber auch an einigen stark befahrenen Durchgangsstraßen überschreitet der Verkehrslärm die von der EU definierten Grenzwerte. Dies geht aus einem Gutachten des Hamburger Büros "Lärmkontor" hervor, das als Grundlage langfristig angelegter Lärmschutzmaßnahmen dienen soll.
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