Das sieht der neu gegründete Verein, der als Dachverband 13 000 Wassersportler im Landessportbund Bremen vertritt, nicht so. Ihm schwebt vor, den See eines Tages als Wildwasserbahn und internationale Regattastrecke zu nutzen. Dazu müsste er um etwa 1,5 Kilometer auf 2300 Meter verlängert werden, um internationalen Standards zu entsprechen. Das aber, so kritisieren BUND und Grüne unisono, hätte beispielsweise den Tod von 150 alten Eichen zur Folge.Bis dahin aber fließt noch viel Wasser die Weser hinunter. Und ob am Sportparksee eines Tages ein Wassersportzentrum entsteht, das Tausende von Besuchern und Autos auch zum Leidwesen der Anwohner ins beschauliche Werderland lockt, steht in den Sternen. Rund zehn Millionen Euro sind nämlich erforderlich, um die Träume der Vereinsoberen zu erfüllen. Eine gigantische Summe, die Bremen angesichts seiner leeren Kassen wohl kaum aufbringen kann.Immerhin meinte Bremens Sportdeputation, 30 000 Euro für das Aufstellen der Container und einen Bootssteg zur Verfügung stellen zu können. Zudem hat der Verein Sponsoren gefunden und die Stahlbehälter organisiert, damit die Kinder- und Jugendarbeit möglichst bald beginnen kann. Umkleidekabinen, Büros, Lagerraum für Boote und Seminarräume entstehen, die sanitären Anlagen aber lassen auf sich warten. Für Leitungen und Kanalisation fehlt noch das Geld, in dringenden Fällen muss wohl ein Dixxi-Klo aufgesucht werden.In den nächsten Wochen steht nun "Feinarbeit" an. Die hässlichen Container sollen bemalt und bepflanzt werden. Ob sie dann allerdings Aufbruchstimmung signalisieren, bleibt abzuwarten. Denn der Widerstand gegen einen "Halligalli-Betrieb im größten Naturraum Bremens" dürfte nicht abebben. Der BUND fürchtet nicht nur um die über 100 Jahre alten Eichen, sondern auch um die Große Dunge, die erste Siedlungsstelle in Bremen überhaupt. Eine Regattastrecke für eine Minderheit zu bauen, sei eine völlig unnötige Geldverschwendung, zumal es Regattastrecken in der näheren Umgebung wie in Oldenburg, Münster und Hamburg gebe.Durchaus einverstanden zeigen sich die Umweltschützer mit der Tatsache, wie der See heute von den Wassersportlern genutzt werde. Und mit Hilfe des Vereins Sportparksee Grambke könne man Müllprobleme und Vandalismus am See in den Griff bekommen.
"Halligalli-Betrieb" befürchtet
Weser-Kurier vom 3.5.2007
Autor: Rainer Meyer - Veröffentlicht Do. den 03. Mai. 2007 09:13 CEST
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GRAMBKE. Das Protestgequake der Frösche ist unüberhörbar. Und verständlich. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft am Ufer des Sportparksees ist eine hässliche Containerburg entstanden - das provisorische Domizil des Vereins Sportparksee Grambke, der in dieser beschaulichen Idylle des Werderlandes ein Wassersportzentrum etablieren möchte.Sehr zum Leidwesen von Naturschützern, die schon seit Jahren vor einem "überflüssigen Großprojekt" warnen, das Pflanzen- und Vogelwelt schweren Schaden zufügen würde.
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