Wildwasserbahn im Flachland
Autor: Weser-Kurier 5.1.2007 - Veröffentlicht Fr. den 05. Jan. 2007 09:49 CET - (1650 Zugriffe)BREMEN. Der Mann hat eine Vision. Eine millionenschwere sogar. Norbert Köhler träumt von einem Wassersport- Zentrum, das es in diesen Dimensionen wohl in ganz Deutschland nicht gibt: Segeln, Rudern, Kanusport in allen Facetten inklusive Kanu- Wildwasser- Slalom, Schwimmen, Tauchen, Triathlon. Alles soll nebeneinander Platz finden im Sportpark Bremen -Grambke.
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"Auf dem Papier", erläutert Köhler, der auch Präsident des Bremer Kanu- Verbandes ist, sei alles schon fertig. Und nicht nur das. Auch eine dreidimensionale Miniatur der gesamten Anlage ist bereits modelliert. Sehr gut zu erkennen ist die angedachte Wildwasser- lalombahn, ein Bootshaus in Schiffsform und die Ruderstrecke. Sie lässt sich sogar auf 2000 Meter und damit auf Olympiamaße erweitern. Ein Bereich für Wasserpolo fehlt ebenso wenig wie Badebereiche oder Segel- Dreieck- Regattastrecken. Ganz in der Nähe sind Sportvereine mit ihren Anlagen angesiedelt: der TV Grambke und der Fußballklub Burg. Die DLRG hat dort eine Station, und der Bremer Golf-Club an der Lesum liegt sozusagen in Ballweite.Direkt angeschlossen ist der Naturpark Werderland. Hier lässt sich Natur pur erleben. Wer mit Wassersport weniger anfangen kann, dem erschließen sich herrliche Wanderwege.Ob und wann diese Anlage aber jemals in diesen Dimensionen realisiert werden kann, ist noch offen. Denn die Vision wird rund zehn Millionen Euro verschlingen. Und auch Folge- und Unterhaltskosten sind nicht ganz ohne. "Wir suchen entsprechende Investoren und auch Sponsoren", sagt Norbert Köhler. Er ist aber davon überzeugt, dass sie sich finden werden. "Denn eine solche Gelegenheit, eine derartige Multi- Anlage mit Synergien zu sämtlichen Wassersportarten zu bauen, wird es so bald nicht mehr geben." Gegründet wurde auch schon eine Arbeitsgemeinschaft "Sportpark Grambke", die die entsprechenden Weichen stellen soll. Ein bunter Flyer ist ebenfalls schon fertig gestellt, der in seiner Bebilderung Lust auf Wassersport im Bremer Norden machen soll.Vor allem die Wildwasser- Slalombahn hat es Norbert Köhler angetan. "So etwas gibt es eigentlich nur im Gebirge oder in gebirgsnahen Gewässern", weiß er. "Aber wir haben hier eine insgesamt 225 Meter lange Bahn geplant, die sogar olympischen Ansprüchen genügen wird."Ausschlaggebend dafür waren Baggerarbeiten zur Sandentnahme im Werderland neben dem Bremer Industriepark. Entstanden ist dabei nicht nur ein großer See mit einem zugänglichen Naturpark, sondern auch ein etwa elf Meter hoher Hügel, eine Art Rodelberg. Um ihn herum wird sich die Slalombahn mit entsprechendem Gefälle winden. Das dafür notwendige Wasser wird von insgesamt vier Pumpen in einen oben angelegten, künstlichen See gepumpt. Von dort fließt das Wasser geregelt in die Bahn und zurück in die etwa 50 Hektar große Seefläche.Je nach Leistungsanforderung und Wasserdruck geht das gemächlich oder auch rasanter zu. Durch variabel zu gestaltende Hindernisse lässt sich die Bahn für alle Erfordernisse einrichten. "Nicht nur die Kanuten hätten hier ihr Dorado. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es Wildwasser Rafting, oder auch Rettungstraining für die DLRG, das THW oder die Polizei geben wird", sagt Köhler.Alleine die Realisierung dieses Projekts würde rund sechs Millionen Euro verschlingen. Für das Bootshaus und eine kleine Marina kommen noch einmal drei Millionen hinzu. Weitere Maßnahmen zur Infrastruktur wurden mit etwa einer Million Euro veranschlagt. Viel Geld, das noch eingeworben werden muss, und bei dem auch die Politik in die Pflicht genommen werden soll. Aber Norbert Köhler ist davon überzeugt, dass alles durchführbar ist und seine Visionen Realität werden.