Doch das Unternehmen musste abgebrochen werden, "weil sich gezeigt hat, dass wir so nur noch mehr Stress da reingebracht haben. Und die Fische schnappen ohnehin schon nach Luft", heißt es aus der Umweltbehörde.Denn Sauerstoff gibt es in dem Gewässer zur Zeit, aber auch schon seit längerem, eindeutig zu wenig. Liegt der Sauerstoffgehalt in einem gesunden Gewässer bei rund 6 bis 8 Milligramm pro Liter, sank der Wert im Grambker See zeitweilig bis auf 0,4 Milligramm. Unter diesen Bedingungen kann kein Fisch mehr atmen. "Als allerunterste Grenze brauchen die 1 Milligramm", erklären Mitarbeiter der Umweltbehörde, die nach Eingang entsprechender Hinweise den Sauerstoffgehalt gemessen haben.Immerhin: Dank vermehrter Regenfälle und Winde stieg der Wert inzwischen wieder von 0,4 auf 1,4 Milligramm pro Liter. Doch der Zustand bleibt bedenklich, was auch im Referat für Oberflächenwasserschutz mit Sorge beobachtet wird.Neben dem Laubfall hat der See vor allem das Problem, "dass wir an den zwei tiefsten Stellen eine massive Einleitung von phosphorhaltigem Grundwasser haben, was stark zur Überdüngung beiträgt", erklärt Referatsleiter Hans-Peter Weigel.Nun ist ein hoher Phosphorgehalt für Moorgebiete durchaus normal - aber eben der Wasserqualität nicht zuträglich. Diese Grundwasserzuflüsse sind mittlerweile abgekapselt und werden direkt in ein Grabensystem abgeführt. "Und wir versuchen, möglichst viel von dem gereinigten Wasser aus dem Badebereich in den alten Teich fließen zu lassen." Das geht allerdings nur kubikmeterweise und kann nach groben Schätzungen 20 bis 30 Jahre dauern. Für die Fische dauert das zu lang, was auch Hans-Peter Weigel so sieht: "Aber mehr können wir augenblicklich nicht machen." Die Planungen für eine konventionelle Entschlammung waren mit Kosten von 400 000 bis 500 000 Euro zu teuer. "Und bislang hat es in all den Jahren, die ich dabei bin, auch noch nicht so einen akuten Handlungsbedarf gegeben." Jetzt allerdings drängt das Problem. Anwohner haben beobachtet, dass erneut Fische oben treiben - wenn auch meist nicht für allzu lange. "Wir haben hier Möwenschwärme wie vor Helgoland. Und wenn Familien mit Kindern spazieren gehen, stochern die dann im toten Fisch herum." So kann es nicht bleiben und Hans-Peter Weigel deutet vorsichtig "andere Möglichkeiten" an: Bei der Umweltbehörde werden zur Zeit neue Verfahren recherchiert, die etwas günstiger sein und dennoch die Reinigung beschleunigen könnten.