Weser-Kurier - 18.05.2012

Denkmalschutz für Dorf - Rest


Werderland. Von einer Dorf- Rest- Situation sprach Rolf Kirsch vom Landesamt für Denkmalschutz: Kirche und drei benachbarte Gebäude seien alles, was vom ehemaligen Mittelsbüren übrig geblieben sei. Das Dorf war in den 50-ern der geplanten Erweiterung der Stahlwerke zum Opfer gefallen. Kirsch zeigte Verständnis für das Ansinnen der Burglesumer Grünen, das historische Ensemble in seiner Gesamtheit zu erhalten, zumal der Antrag auch von den anderen Beiratsfraktionen getragen wurde. Allerdings dämpfte er die Erwartungen.

Der Denkmalschützer erklärte den Beiratsmitgliedern die Situation: Die Kirche selbst steht unter Denkmalschutz. Gut. Bei den anderen Gebäuden müsse man aber erst einmal schauen. Erstens: Das Haus Mittelsbüren 36 (Heute die Gaststätte "Zur Moorlosen Kirche") sei im Sinne des Denkmalschutzes ein "Wackelkandidat", denn da habe es in den Jahren ziemlich umfassende bauliche Eingriffe gegeben.

Auch Hausnummer 37 (ein ehemaliges Brinksitzer-Haus) sei für sich genommen ebenfalls kein zwingender Aspirant. Und schließlich die alte Mittelsbürener Schule: "Mit der haben wir uns schon beschäftigt." Mit dem Resultat, dass man auf die nicht von vornherein verzichten sollte. Über die drei betroffenen Gebäude meinte Kirsch schließlich, dass sie jeweils für sich genommen wohl nicht unter Denkmalschutz fallen. Als Ensemble zusammen mit der Kirche – vielleicht. "Wir sind noch nicht schlüssig, ob wir in dieser Richtung tätig werden können. Wir wollen das in Ruhe prüfen." Vor allem müsse der Erhalt der Gebäude auch im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz gesehen werden. Man müsse schauen, wie der Deichverband darüber denke. Ob es zum Beispiel statt einer möglichen Umgestaltung der Spundwand andere Möglichkeiten gebe, und wie viel die eventuell mehr kosten würden. Der Beirat gab dem Denkmalschützer schließlich einen Prüfauftrag mit auf den Weg, mit der Maßgabe, sich in dieser Angelegenheit mit dem Deichverband abzusprechen.