Nach dem Tode von Martin Wilckens übernahm am 12. Juli 1853 Heinrich Bernhard Heyenga die Firma, der sie unter der Firmenbezeichnung M. Wilckens Nachfolger weiterführte. Unter seiner Führung konnte das Unternehmen immer mehr erweitert werden. Als Heinrich Bernhard Heyenga am 30. April 1872 verstarb, folgten für die Firma bewegte Jahre. Am 15. Juni 1872 wurde sie von Theodor Louis Gottfried Dyes erworben, der die Firma mit dem 1. Januar 1873 in eine Kommanditgesellschaft umwandelte.

Mit dem 1. Januar 1875 trat Wilhelm Emil Schmidt als Teilhaber ein und als am 12. Mai 1876 Friedrich Eduard Watermeyer als Teilhaber aufgenommen war, wurde die Kommanditgesellschaft wieder aufgelöst. Doch bereits mit dem 31. Dezember 1878 schieden Schmidt und Watermeyer wieder aus und an ihre Stelle traten Ernst Otto August Strauch als Teilhaber und Heinrich Wilhelm Richtering als tätiger Kommanditist unter Ernennung zum Prokuristen in die Firma ein. Mit dem 1. März 1882 trat Heinrich Wilhelm Richtering als Teilhaber ein.
Am 21. November 1898 schied Ernst Otto August Strauch durch Tod aus und als mit dem 1. Dezember 1898 auch noch Theodor Friedrich Louis Gottfried Dyes aus der Firma austrat, wurde Heinrich Wilhelm Richtering Alleininhaber des Unternehmens.

Hatte schon mit dem Eintritt von Heinrich Wilhelm Richtering am 1. Januar 1879 ein neuer Aufstieg des Unternehmens begonnen, so sollte unter seiner alleinigen Inhaberschaft eine weitere Entwicklung folgen. Die Fabrikanlagen wurden immer mehr vervollkommnet und erweitert, so daß mit der Jahrhundertwende die Firma M. Wilckens Nachfolger zu den führendsten Fabriken der Tabakbranche Deutschlands zählte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm Heinrich Wilhelm Richtering seine beiden Söhne Heinrich Walter und Carl Wilhelm unter Ernennung zu Prokuristen in seine Firma auf. Nachdem sie sich in das väterliche Geschäft nicht nur eingearbeitet, sondern auch nach einer Erweiterung des Unternehmens gestrebt hatten, wurden sie beide mit dem 20. April 1911 als Teilhaber aufgenommen.
Nach 35jähriger ununterbrochener Tätigkeit verstarb am 12. Februar 1914 Heinrich Wilhelm Richtering. Sein Erbe wurde von seinen Söhnen fortgeführt. Mit allen Kräften setzten sie sich dafür ein, das Unternehmen durch die Weltkriegsjahre und die Zeit der Inflation hindurchzusteuern, und als man nach all diesen schweren Jahren mit dem Wiederaufbau des Unternehmens begann, verstarb am 29. Oktober 1927 Heinrich Walter Richtering.

Seitdem war nun Carl Wilhelm Richtering Alleininhaber der Firma M. Wilckens Nachfolger. Wenn auch die Jahre bis zur Machtergreifung erdrückend auf das Unternehmen lasteten, so konnte man ab 1933 doch wieder verheißungsvoll in die Zukunft blicken.
So hatte die Firma M. Wilckens Nachfolger in ihrem mehr als 100jährigen Bestehen Zeiten durchmachen müssen, woran manches andere Unternehmen gescheitert wäre. Diese Zeiten zu überwinden, verdankte sie ihrer zielbewußten Führung und insbesondere waren es in den letzten 60 Jahren Richterings, die sich mit all ihren Kräften für das Unternehmen, das auch noch drei Filialfabriken in Westfalen unterhielt, einsetzten, so daß die Firma M. Wilckens Nachfolger nicht nur die älteste Zigarrenfabrik Bremens war, sondern darüber hinaus zu den ältesten Fabriken ihrer Branche in Deutschland zählte.

Wir bedanken uns für die Zurverfügungstellung des Materials bei Rolf Seekamp, Bremen-Burgdamm.
Die Redaktion des LESUMER BOTEN