Ernsing beschrieb den Zustand der Brücke als "nicht mehr voll funktionstüchtig" und sie sei schließlich auf Brückenklasse 30/30 zurückgestuft worden, das heißt: sie ist zumindest gesperrt für anmeldepflichtige Schwersttransporte. Der Brückenbogen - sei inzwischen so marode, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohne: "Das Material ist so porös, dass es sich nicht mehr schweißen lässt." Überhaupt haben Kostenberechnungen ergeben, dass die Aufwendungen für Sanierung und Neukonstruktion sich in etwa die Wage hielten. Warum dann also nicht gleich neu?
Dabei soll eigentlich alles beim Alten bleiben. Ernsing: "Die Planung sieht ein ähnliches Bauwerk vor." Es bleibt also eine Bogenbrücke. Einzig neu wird sein, dass die beiden Geh- und Radwegbereiche mit je 3,50 Meter um einen Meter breiter werden, die Fahrbahn dafür aber etwas schmaler. Auch die Durchfahrtshöhe für den unterherfahrenden Bootsverkehr bleibt mit plus drei Zentimeter in etwa gleich.
Die Brücke, schilderte Ernsing, werde eingezogen und an Land gebaut. Als Ersatz werde vor Ort dann eine provisorische Brücke eingerichtet, die stadtauswärts gesehen rechter Hand von der jetzigen Brücke die Lesum queren wird. Der Verkehr wird also wie gewohnt fließen können. Einzig wenn die jeweiligen Anbindungen hergestellt werden, wird es an je einem Wochenende zu einer sechs- bis siebenstündigen Vollsperrung kommen.
Baubeginn, hofft Ernsing, wird schon dieses Jahr sein, mit "richtigen Aktivitäten ab Frühjahr 2010". 2011 soll die Brücke dann fertig sein. Die für die Sanierung veranschlagten knapp zwei Jahre können dabei allerdings nicht voll genutzt werden, da es beim Bau am Wasser etliche Naturschutzvorschriften zu beachten gilt. Danach sind Arbeiten im Wasser zum Beispiel von Mitte November bis Ende Februar nicht möglich, weil sich dann das Neunauge hier in der Lesum tummelt.
Beiratsmitglied Reinhard Hennig (SPD) machte noch einmal darauf aufmerksam, dass der Beirat Neubau oder Sanierung der Burger Brücke schon seit 1994 fordere. Der Vertreter vom Amt für Straßen und Verkehr meinte dazu, dass an entsprechenden Plänen schon seit dem Jahre 2000 gearbeitet worden sei und sie seit 2007 fertig in den Schubladen seiner Behörde lägen. Letztlich war man sich im Beiratsrund einig, den Bericht mit Wohlwollen zur Kenntnis zu nehmen. Allerdings bat man sich aus, im Laufe des Jahres über die Umsetzung der Sanierungspläne informiert zu werden.