Die DB Netze AG, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, geht in ihrem Erläuterungsbericht zur Aufhebung des Bahnüberganges Am Geestkamp/Grönlandstraße davon aus, dass sich der Zugverkehr zwischen Bremen und Bremerhaven in absehbarer Zukunft weiter verstärken wird. Schon heute gehen die Schranken am Übergang km 132,177 in Grambke alle sechs Minuten nach unten und stoppen den Straßenverkehr. Weil die Bahn annimmt, dass sich mit Steigerung des Seehafen-Hinterlandverkehrs die Schlagzahl der Schranke weiter erhöhen wird, denkt sie jetzt schon laut nach: Dann sollte man, statt ständig vor geschlossener Schranke zu stehen, vielleicht doch einen Umweg von gut 500 Metern Luftlinie in Kauf nehmen. Soweit entfernt liegt nämlich der nächste Bahnübergang (Grambker Dorfstraße), beziehungsweise die nächste Bahnunterführung (An Smidts Park). Zumal die Nutzung des Bahnüberganges Am Geestkamp mit 100 Querungen pro Tag als "schwacher Verkehr" anzusehen sei.
Bislang, meint die Bahn, ist die 25 Jahre alte Bahnschranke noch in Ordnung. Doch sei mit zunehmender Betriebsdauer natürlich nach und nach mit steigenden Wartungs- und Reparaturkosten zu rechnen. Und für eine Erneuerung wird gar ein Betrag von 350 000 Euro veranschlagt. Dagegen würden für die Schließung des Bahnüberganges und sein Rückbau gerade mal 35 000 Euro aufgebracht werden müssen. Von einer Unter- oder Überführung wird im Entwurf nicht gesprochen.
Das, meinte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis auf Nachfrage, könnte möglicherweise Thema auf der Burglesumer Beiratssitzung sein. Allerdings erinnerte er in diesem Zusammenhang an die in solchen Fällen übliche Drittelung der Kosten, dass gegebenenfalls also neben Bahn und Bund auch die Gemeinde zur Kasse gebeten würde. Wie auch immer, DB Netz AG kommt zum Schluss, dass "durch die Aufhebung des BÜ Am Geestkamp/Grönlandstraße Umwege von bis zu 850 Meter entstünden, die bei der geringen Nutzung als verträglich einzustufen sind."
Bettina Hornhues, für die CDU im Beirat Burglesum und dortselbst Zweite Sprecherin, sieht das ganz anders. "Ein Ding, was gar nicht geht", fasst sie die schon seit Bekanntwerden der Bahn-Pläne vorherrschende Stimmung im Beirat zusammen. Die Schließung dieses Bahnüberganges "wäre für die Anwohner eine Zumutung". Darüber hinaus gab Hornhues zu Bedenken, dass spätestens mit der dann folgenden Umleitung eines Teils des Straßenverkehrs über die Grambker Dorfstraße, dort eine entsprechende Ausstattung der Anbindung an den Heerstraßenzug zur Folge haben müsste.
Auch Beiratsmitglied Agnes Müller-Lang (FDP) mahnt, dass die Schließung "für viele Mitbürger einen nicht hinnehmbaren Umweg bedeuten würde. Eine Fußgänger- und Radfahrerunterführung wäre unbedingt erforderlich".