Oslebshausen
Tillmannstraße
- Benannt nach Tillmann, Carl Heinrich, Dr.-Ing., Oberbaudirektor, geboren am 10. 10. 1867 in Bremen. Tillmann verlebte einen Teil seiner Jugend in San Francisco, wurde zum Schulbesuch aber nach Bremen geschickt. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er in München, Darmstadt und Berlin, erwarb 1893 das Diplom eines Bauingenieurs und kehrte nach San Francisco zurück. Am 7. 11. 1893 folgte Tillmann der Aufforderung E. Sulings, als Ingenieur die Abteilung Straßenbau der Baudeputation in Bremen zu übernehmen. Somit war er auch am Neubau der Großen Weserbrücke beteiligt. 1898 wechselte er zur Bauinspektion der Deputation für Häfen und Eisenbahnen, wo er an der Erweiterung und dem Ausbau des Freibezirks mitwirkte. 1903 wurde er zur Bauinspektion für die Hafenerweiterungen in Bremerhaven versetzt. 1907 erhielt er die Leitung der Bauinspektion für das Zollausschlussgebiet und den Holzhafen. Am 1. 8. 1910 ernannte der Senat Tillmann, der seine amerikanische Staatsbürgerschaft aufgab und Bremer Bürger wurde, zum Baumeister, 1913 rückte er zum Staatsbaurat und Vorstand des Hafenbauamtes auf und übernahm damit auch die Verwaltung der stadtbremischen Häfen, einschl. des Eisenbahnbetriebes. Von November 1917 bis August 1919 erkrankte Tillmann schwer. Nachdem er seinen Dienst wieder aufgenommen hatte, wurde er 1920 zum Hafenbaudirektor befördert und 1922 zum Oberbaudirektor für Strom- und Hafenbau ernannt. 10 Jahre war Tillmann als Oberbaudirektor tätig. Während dieser Zeit wurden die Häfen weiter ausgebaut und vertieft, Schuppen errichtet und in Bremerhaven entstand die Bananenumschlagsanlage, die Columbuskaje mit dem Columbusbahnhof und die Nordschleuse. Die Planungen neuer Hafenanlagen auf dem linken Weserufer konnte Tillmann 1925 abschließen. Das erforderliche Gelände wurde unter seiner Leitung gemäß den Beschlüssen von Senat und Bürgerschaft in den folgenden drei Jahren zum großen Teil erworben, doch konnte das Projekt erst nach dem Zweiten Weltkrieg verwirklicht werden. Tillmann, der wegen der Notlage des bremischen Staates seit 1931 auf ein Fünftel seines Gehalts verzichtet hatte, trat mit Ablauf des 31. 3. 1933 in den Ruhestand. Er starb am1. 2. 1959 in Bremen.
- Topogr. Lage
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