- Altenteilerstelle von Johann Hagens vom Hof Mittelsbüren 19
- Johann Hagens (Jan Donnerslag), geb 1861, gest 1942 / Baumann
- Johann Hagens hatte zwei unverheiratete Schwestern. Sie mußten den Hof verlassen und lebten Anfangs in einem, später durch Weltkrieg II-Einwirkung zerstörtem, Haus Hofstraße / Hinterm Hof.
- 1915 erwarb J. Hagens das Haus "Am Niederhof", dass den typischen Grundriß hiesiger Bauernhäuser aufwies. Das Haus war allerdings nur ca. 100 qm groß. Die Stalleinrichtungen wurden entfernt, Türen und Fenster im Viehbereich zugemauert, Wohnzweckgerechte angelegt. Durch verputzen der West- und Südseiten des Hauses die vormals bäuerliche Verwendung des Gebäudes kaschiert.
- Da die Selbstversorgung einen hohen Stellenwert hatte und Viehhaltung auch bei Privatleuten normal war, wurde ein Stallgebäude für Schweine, Ziegen und Heuvorrat nördlich an das Wohnhaus angebaut.
- Neben "Einkochen" war "Räuchern" eine verbreitete Konservierungsmethode für Fleisch und Wurst. So war auf dem Dachboden eine Räucherkammer aus verputzten Ziegeln gebaut worden. Das Mauerwerk umfaßte Fußboden, Decke und die Wände. Und war somit feuersicher.
- Nachdem die "Tanten" gestorben waren, erbte die jüngste Tochter J. Hagens das Haus und lebte dort mit Familie bis zum Umzug auf den elterlichen Hof in Mittelsbüren.
- Die Tochter J. Hagens kehrte 1953 mit ihrer Familie zurück. In der Zwischenzeit war das Haus vermietet. In dem Zimmer rechts betrieb Martha Schierenbeck einen Handel mit Kurzwaren (Nähbedarf)
- Nachdem das vorgelagerte Zollhaus abgerissen war und der Neubau des Polizei-/Ortsamtgebäudes anstand, erfolgte ein Grundflächentausch mit der Stadt. So hat das Hagens-Grundstück einen trapezförmigen Zuschnitt erhalten. Das öffentliche Gebäude konnte in seiner heutigen Form errichtet werden.
- Man hatte seinerzeit andere Vorstellungen von der Verkehrsentwicklung, als die die eingetreten sind. Geplant war, parallel zur Heerstraße eine "Ortsfahrbahn", etwa wie zwischen "Am Geestkamp" und "An Smidts Park" bestehend, anzulegen. Diese Ortsfahrbahn sollte östlich des Gebäudes, dabei durch die Gärten etc. geführt, verlaufen. Aus diesem Grund verfügt(e) das Gebäude über zwei vollwertige Eingänge. Die Zufahrt zum Gebäude mußte so angelegt werden, dass ein neuer Grundstücksanschluß an die Heerstraße vermieden wurde. Die Zufahrt zum Grundstück führt daher zunächst zu "Am Niederhof" und dann erst an die Grambker Heerstraße.