Burger Schützenverein von 1955 e.V.
- Bogenschießen,
- Schießen (Kleinkaliber, Luftgewehr, Pistolen)
- auch für Rollstuhlfahrer
- Grambkermoorer Landstr. 26;
- 28719 Bremen
- Tel.: 0421/642601
- 1.Vorsitzende: Kurt Garbade 0421 - 645890
- 2.Vorsitzende: Linda Siever 0421 - 645785
- Ohne uneigennütziges bürgerschaftliches Engagement läuft auch in diesem Verein nichts. "Einander verstehen – miteinander Sport treiben" ist das Motto des Burger Schützenvereins von 1955. Jetzt bietet er in Bremen-Burg auf hochmodernen elektronischen Schießanlagen auch behindertengerechtes Schießen an. "Unsere Vereinsarbeit funktioniert nur mit dem hohen Einsatz qualifizierter ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagte ein ehemaliges Vorstandsmitglied.
- Die Burger Schützen haben über 100 Vereinsmitglieder. Viele von ihnen organisieren das Vereinsleben. Dazu gehören der Vorstand, darunter zum Beispiel die Damensportleiterin, die auch 1. Vorsitzende ist. Dass eine Frau eine solche Position bekleidet, bedeutet im Schützenwesen noch die Ausnahme. Gerade deshalb wird das gute Beispiel herausgestellt. Vereine haben viel davon, wenn sie Frauen und Mädchen die verantwortungsvolle Mitarbeit in ihren Führungspositionen ermöglichen.
- Auf der Schießanlage wird viermal wöchentlich jeweils 3,5 Stunden trainiert. Allein dadurch summiert sich der ehrenamtliche Einsatz dort auf rund 700 Stunden im Jahr. Dabei erfordern Aus- und Fortbildungen auch den persönlichen Aufwand für Schießwartausbildung, Waffenkunde und Sicherheitstraining. Das gilt auch für die Übungsleiterin, die mit Zusatzqualifikation den Rehabilitationssport leitet.
- Rollstuhlfahrer können unter fachlicher Anleitung Luftpistole, Luftgewehr und Kleinkaliber schießen. Die Außenanlage lädt auf vier Entfernungen über 18, 30, 50 und 70 m zum Bogenschießen ein. Als die behindertengerecht modernisierte Vereinsanlage eingeweiht wurde, war auch Bremens Innensenator Dr. Kuno Böse von der neuen Einrichtung sehr angetan. Das selbstverständliche Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Menschen spricht für die Integrationsfähigkeit des schießsportlichen Angebots.
- Der Verein bietet neben den vielfältigen sportlichen Aktivitäten aber auch eine große Anzahl von gesellschaftlichen Veranstaltungen an, wie z. B. Schützenfest, Osterfeuer, Herbstfest, bei denen auch sehr gerne Nichtmitglieder willkommen sind.
- Nähere Einzelheiten sind auf der Homepage des Burger Schützenverein von 1955 e. V. -BSV- ersichtlich.
- Vorstand:
- 1.Vorsitzende: Kurt Garbade 0421 - 645890
- 2.Vorsitzende: Linda Siever 0421 - 645785
- Zur Homepage des Schützenvereins
- Weser-Kurier Artikel zum 60. Burger Schützenfest
- Weser-Kurier Artikel zum 59. Burger Schützenfest
Königsschießen in Grambke / Verein vor 60 Jahren gegründet
Frauen führen Burger Schützen an
Peter Otto 18.05.2015 Grambke.
In Deutschland gibt es an die 15 000 Schützenvereine. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die alliierten Siegermächte den Deutschen das Waffentragen verboten. Das Vereinsleben der Schützenbrüder kam zum Erliegen. Erst zu Beginn der 50er-Jahre wurden die Schützenvereine wieder zugelassen. Das gilt auch für den Burger Schützenverein, der seinerzeit gegründet wurde und am vergangenen Wochenende Schützenfest feierte.
Aus den Annalen geht hervor, dass sich im November 1955 Herbert Röber und Karl Zwingmann gemeinsam mit Dietrich Clausen vom Schützenverein Lesum-Burgdamm sowie Wilhelm Bracke von der Bremer Schützengilde aus Gröpelingen in der Gaststätte Hinrich Haesloop in Grambkermoor trafen. Dort riefen sie die „Burger Schützenbruderschaft“ ins Leben. Auf Haesloops Wiese hinter dem Gasthof gab es schon ein Sportgelände. Hier trainierten der FC Burg und der Reit- und Fahrverein Werderland. Hinrich Haesloop überließ den Schützen einen Teil des Geländes auf Erbpacht. 1958 nannten sich die Schützenbrüder in „Burger Schützenverein von 1955“ um. Die Mitgliederzahl wuchs rasch an und erreichte bald 131 Schützen.
1960 legten sie den Grundstein für eine Schützenhalle und errichteten in nur wenigen Monaten einen modernen Schießstand mit Erdwällen und Blenden sowie einem Kugelfang hinter den Zielscheiben. Alles in Eigenarbeit. Inzwischen wurden die Schießstände nach den neuesten Richtlinien elektronisch ausgerüstet. Die Treffer werden heute millimetergenau auf einem Bildschirm angezeigt.
Heute trainieren die 78 Schützen ihre Treffsicherheit unter der Aufsicht von sieben Schießwarten viermal wöchentlich. Inzwischen gehört zum Burger Schützenverein auch eine Bogenabteilung mit 20 zumeist jugendlichen Schützen.
Zur inneren Ruhe finden und sich konzentrieren, das mache den Schießsport aus. Er fördert nach Aussage der Schützen das innere Gleichgewicht. Außerdem gehören noch Waffenkunde und Sicherheitstraining zur Ausbildung am Schießstand. Übungsleiterin der Burger Schützen ist Renate Trost. Sie ist zugleich die Vorsitzende des Vereins.
Es sei immer noch eine Ausnahme, dass eine Frau einen Schützenverein leite, sagt Trost. Schießen sei weitgehend noch Männersache. Aktive Frauen, beispielsweise die gegenwärtige „Eichenblatt-Königin“ Marianne Meyer, gibt es auch an der Grambkermoorer Landstraße nur wenige. Interessanterweise gehören aber dem Vorstand des Burger Schützenvereins derzeit nur Frauen an.
Renate Trost hat zusätzlich die Qualifikation für den Rehabilitationssport erworben. So kann sie beispielsweise auch Rollstuhlfahrer an den zugelassenen Waffen betreuen. Denn die Vereinsanlage ist zu Beginn der 1990er-Jahre behindertengerecht ausgebaut worden. Der Schützenverein gehört folgerichtig auch dem Behindertensportverband Bremen an.
„Einander verstehen – miteinander Sport treiben“ lautet das Motto der Burger Schützen. „Man lernt Menschen kennen, redet miteinander und unternimmt gemeinsam etwas“, erzählt Anja Gerhardt von den Schützen. Beim Schützenfest hat sich noch das alte Brauchtum erhalten. Es besitzt Volksfestcharakter und geht mit einem Beiprogramm über mehrere Tage. Der Ablauf ist vorgegeben. Da werden im Vorfeld noch immer die Festkränze aus Baumgrün gebunden und die Schützenanlage geschmückt. Und noch immer gibt es am Freitag das Königsschießen der Herren, Damen und Kinder zielen auf die Adler. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern, obwohl man in Burg mit der Zeit geht und mittlerweile auch auf Glücksautomaten zielt und den Bogenadler ausschießt.