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Burger Brücke


Die "alte" Burger Brücke
Die "alte" Burger Brücke

  • Ein ehemals kriegerisches Plätzchen

    • Wenn man vom Norden aus die Lesum überquert, taucht vor einem der Ortsteil Burg auf. Die Brücke zu überqueren ist nicht gefährlich - das war allerdings in der Vergangenheit ganz anders: bereits 1388 hatten Bremern Kaufleute die Burger Brücke gebaut, um den Handelsweg nach Stade abzukürzen. Allerdings fanden das auch Westfalen, Schweden und Dänen an der strategisch günstigen Brücke, so dass – auch noch nach dem 30-jährigen Krieg - kriegerische Auseinandersetzungen an der Lesum stattfanden.

  • Historie: Die Burger Brücke - Nadelöhr seit 1350

    • Seit 600 Jahren ist die Burger Brücke eine wichtige Verbindung zwischen Bremen und dem Norden. Zeitweilig war sie für die Bremer die einzige Möglichkeit von Bremen aus die Lesum zu überqueren. Der blühende Handel mit den nördlich der Weser gelegenen Städten forderte einen schnelleren Verbindungsweg, den man in Burg fand. An dieser Stelle war die Lesum schmal und ermöglichte um 1350 dem Bremer Erzbischof und der Stadt Bremen den Bau der ersten Holzbrücke.

    • Im Laufe der Geschichte wurde die Brücke viele Male erneuert, weil sie durch Krieg und Naturkatastrophen zerstört wurde. 1547 wird die Burger Brücke im Schmalkaldischen Krieg abgebrannt, 1627 zerstörten die Dänen bei Ihrem Rückzug die Brücke, 1686 wurde sie durch Eisgang zerstört, 1889 durch "Anrennen" beschädigt und neu aufgebaut und schließlich 1945 gesprengt. In ihrer Geschichte musste sie nur selten durch Altersschwäche erneuert werden.

    • Für Bremen, aber auch für seine Feinde, war die Brücke und die "Burg" ein strategisch wichtiger Punkt, den es zu verteidigen galt. Daher wechselte sie im Laufe der Jahrhunderte oft den Besitzer: Schweden, Engländer, Dänen und Franzosen vereinnahmten die Brücke mit der sogenannten Burg -einer alten Festungsanlage auf der südlichen Lesumseite, die zu ihrem Schutz erbaut wurde. Wer aus Lesum über die Brücke fuhr, gelangte direkt in diese Anlage, die Bremen im Jahre 1350 als Bollwerk gegen seine Feinde und als lukrative Einnahmequelle erweitert hatte. Der Ort "Burg", der sich im Schutz der Burgschanze bildete, wurde jedoch schon 1277 erwähnt. Eine ähnliche Burgschanze hat es vermutlich schon viel früher gegeben, da zu der Zeit der Ortsname "Burg" schon existierte.

    • Die besondere Bedeutung der Burg und seiner Brücke sah auch der schwedische Feldmarschall Erik Graf Dahlberg (1625-1703), der sie als "Schlüssel zu Bremen" bezeichnete.

    • Da der nördliche Teil der Lesum, also Lesum, St. Magnus, Marßel etc., erst seit 1939 zu Bremen gehört, war dieser Punkt auch Grenzgebiet. Hier wurden legal und illegal Waren überführt, für die Zölle gezahlt werden mussten, sofern sie der Abgabe nicht durch Schmuggeln entzogen wurden.

    • Nach wechselnder Besatzung der Burger Brücke durch Dänemark (1625), Schweden (1645 und 1653/54), Hannover (1715), Frankreich (1757) werden Burg und Brücke 1803 wieder einmal bremisch.

    • 1823 bauen Bremen und Hannover eine neue Holzbrücke, die mit einer beweglichen Klappe ausgestattet wird, um Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen und den Weg nach Bremen bei Gefahr unterbrechen zu können.

    • In der wechselvollen Geschichte passierten auch Persönlichkeiten die Burger Brücke -wie der russische Zar Peter der Große im Jahre 1716 und die Helden Fitzmaurice, Köhl und von Hünefeld, die durch die Erstüberfliegung des Nordatlantiks von Ost nach West berühmt wurden.

    • Im Jahre 1892/93 wurde eine neue Brücke gebaut - die erste Stahlbrücke- die mit reicher Verzierung, bestehend aus Reichsadlern und dem Bremer Schlüssel auf den Stahlträgern versehen war. Am 25. April 1945, wenige Tage vor dem Ende des 2. Weltkrieges, wurde die Brücke gesprengt. Daraufhin baute man eine Behelfsbrücke, die im Jahre 1950 durch den Bau einer neuen Stahlbrücke abgelöst wurde.

    • Aus dieser Zeit stammt die noch existierende Burger Brücke, deren Tragfähigkeit nun nicht mehr ausreicht. Zusammen mit den Behelfsbrücken wird sie die 12. Brücke sein, die an dieser Stelle entstehen.


  • Quellen:
    • "Burg-Lesumer Heimatbuch", Heimat- und Verschönerungsverein Lesum e.V. (Hrsg.),Bremen-Lesum, o.J.
    • "An der Lesum", Arendt und Gerhard Schmolze, Bremen 1985




  • Sachdarstellung:

    • Die Lesumbrücke im Zuge der Burger- bzw. Bremer Heerstraße wurde im Jahre 1950 als Stahl-Stabbogenbrücke hergestellt.
    • Sie ist Teil der für die BAB A27 ausgewiesenen Umleitungsstrecke U 25 zwischen den Anschlussstellen Dreieck Bremen-Industriehäfen und Bremen Burglesum.
    • Das Bauwerk weist eine nachhaltige Schädigung im Bereich der Fahrbahnkonstruktion auf.
    • Im Zuge einer geplanten Instandsetzung des Bauwerkes wurden Materialproben entnommen. Dabei stellte sich heraus, dass der Stahl weder schweißbar ist, noch der benötigten Materialgüte entspricht und somit eine wirtschaftliche Instandsetzung des Überbaues nicht mehr möglich ist.
    • Durch die Rückstufung in die Brückenklasse 30 / 30, die die untere Grenze des uneingeschränkten Verkehrs für zugelassene Fahrzeuge gemäß Straßenverkehrszulassungsverordnung (StVZO) darstellt, erfüllt das Bauwerk nicht mehr die erforderlichen Anforderungen an den Schwerverkehr, insbesondere als Umleitungsstrecke der BAB A 27.




  • Beiratsbeteiligung:

    • Im Jahre 1994 hat sich der Beirat Burglesum für den Erhalt des Erscheinungsbildes der Lesumbrücke als Stabbogen ausgesprochen, da diese Brückenart ortsprägend ist. In seiner Sitzung am 24. Februar 2009 ist die Planung der Überbauerneuerung, der Bauablauf und die Umfahrung vorgestellt und vom Beirat zustimmend zur Kenntnis genommen worden.



  • Bauwerksgestaltung:



  • Bauablauf:

    • Für die Dauer der Baumaßnahme ist eine Umfahrungsstrecke mit einer oberstromseitig neben dem vorhandenen Bauwerk liegenden dreiteiligen Behelfsbrücke (eine Brücke für den Fahrzeugverkehr, eine für Fußgänger und Radfahrer und eine, die während der Bauzeit die Versorgungsleitungen überführt), erstellt worden.
    • Die Arbeiten für die Überbauerneuerung können dadurch ohne größere Auswirkungen auf den Verkehr durchgeführt werden.

    • Die alte Brücke muss für den Ausschub verstärkt werden, da sie sich ansonsten verformen würde.
    • Nach der Verstärkung wird die Brücke über eine Hilfskonstruktion in der Lesum auf einer Verschubbahn auf die nördliche Seite ausgeschoben und dort demontiert.
    • Anschließend müssen die vorhandenen Widerlager umgebaut und ertüchtigt werden.
    • Die neue Brücke wird nachts in großen Teilen angeliefert, auf der Verschubbahn vormontiert und dann eingeschoben.

    • Die Versorgungsleitungen werden von der Hilfsbrücke unter den neuen Überbau verlegt und die Ausstattungen der Brücke (z. B. Geländer und Beleuchtung) montiert.
    • Nach Inbetriebnahme der neuen Lesumbrücke wird die Behelfsbrücke demontiert und die Umfahrung zurück gebaut.

  • Umsetzungsstand Mai 2011:

    • Nach der Vergabe des Bauauftrages am 25.03.2010 wurde zunächst eine Umfahrung mit Behelfsbrücke hergestellt. **Diese ist seit 08.02.2011 unter Verkehr.
    • Anschließend wurden die zahlreichen Kabel und Leitungen von dem alten Überbau auf die Kabelhilfsbrücke verlegt.
    • Derzeit wird die erforderliche Verstärkung des alten Brückenüberbaus (ca. 45 Tonnen Stahl) eingebaut, um das Ausschieben der Brücke zu ermöglichen.
    • Der Bau des Hilfsunterstützung in der Lesum ist für Mai 2011 geplant, der Ausschub derzeit für Juni vorgesehen.
    • Zum Ende des Jahres soll die neue Brücke eingeschoben werden. Im Anschluss daran müssen die Kabel und Leitungen durch den neuen Überbau geführt und die Umfahrung einschl. Behelfsbrücke wieder zurückgebaut werden.

    • Die Gesamtmaßnahme soll im Mitte 2012 abgeschlossen sein.

Burger Brücke um 1920

Burger Brücke um 1840
Behelfsbrücke 1945


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  • Als 1889 ein vom Dampfboot "Stern" geschlepptes Bockschiff den zweiten Brückenpfeiler "durch Anrennen" beschädigte, beschloß man, eine neue Brücke zu bauen. Auf dem Bild wird die alte Brücke abgebrochen, 1893.

Weser-Kurier vom 4. Juli 2006

Eine neue Lesumbrücke soll her


  • BURG-GRAMBKE. Die Standsicherheit ist derzeit zwar noch gewährleistet, aber der Zahn der Zeit hat doch schon ganz ordentlich an der im Jahre 1951 eingeweihten Lesumbrücke in Burg genagt. Ein Neubau soll her.
  • Die Entwurfsplanungen für den Ersatzbau an gleicher Stelle und für die erforderliche Umfahrung über eine Behelfsbrücke während der Bauzeit sind bereits abgeschlossen.
  • Nach Darstellung des Amts für Straßen und Verkehr ist an eine Umsetzung der Planungen freilich wohl erst ab 2008 zu denken. Das geht aus dem Bericht der Verwaltung für die Sitzung der Deputation für Bau und Verkehr am Donnerstag, 6. Juli, hervor, um den der Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete und Baudeputierte Helmut Pflugradt (CDU) gebeten hatte.
  • Beim Amt für Straßen und Verkehr war zunächst untersucht worden, wie hoch die Kosten für eine Grundinstandsetzung der Brücke im Vergleich den Kosten für einen Neubau denn wären. Ergebnis: Die Unterschiede fielen kaum ins Gewicht. Darum wird nun ein Neubau des Überbaus und eine "Ertüchtigung" der vorhandenen Widerlager als wirtschaftlichste Lösung favorisiert. Die veranschlagten Kosten liegen bei etwa 4,8 Millionen Euro. Die Finanzierung muss allerdings erst noch sichergestellt werden.
  • Dass Bewegung in die Angelegenheit gekommen ist, wird auch die Burglesumer Kommunalpolitiker freuen. Der Burglesumer Beirat hatte bereits im Frühjahr vergangenen Jahres betont, dass für ihn die Planungen für die Erneuerung der Lesumbrücke in Burg, die wegen erheblicher Schäden mittlerweile in die Brückenklasse 30 runtergestuft wurde, absolute Priorität hätten.
  • Burg: das ist ein Brückenstandort mit einer weit in die Vergangenheit zurückreichenden Geschichte: Die erste Brücke über die Lesum bei Burg wurde in den Jahren 1387 / 1388 gebaut. Die vorletzte Brücke war am 25. April 1945, wenige Tage vor Kriegsende, gesprengt worden.
  • Bis zur Einweihung der jetzigen - und nach rund 55 Jahren auch schon wieder maroden - Brücke hatte eine hölzerne Notbrücke beide Ufer der Lesum miteinander verbunden.


Die Norddeutsche vom 17.8.2012
Weser Report vom 24. März 2013
Die Norddeutsche vom 5.4.2013
Erstellt von: Letzte Änderung: Dienstag den 25. Juli. 2017 11:22:23 CEST von Rainer Meyer
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