Das ist heute das Besondere betont er und macht keinen Hehl daraus, dass er sehr stolz auf die Kinder- und Jugendarbeit ist. Es sei sein großer Ehrgeiz, weiterhin alle Jugendmannschaften im Verein zu haben. Im FC Burg geht es mit der G- Jugend los, das sind die Lütten im Alter ab vier Jahren. Es gibt auch Frauenmannschaften und Stumpes Traum ist es, eine reine Mädchenmannschaft aufzubauen.

Auch sonst hat sich viel verändert. Von den Ausgangspunkten, weshalb am 2. August 1957 der Fußballverein gegründet wurde, ist nicht viel geblieben. Wie gesagt, es sollte ein Arbeiterverein werden. "Man fühlte sich in den anderen bürgerlichen Vereinen nicht angenommen", weiß Stumpe aus den Erzählungen. Inzwischen seien alle möglichen Berufssparten und ungefähr 18 Nationen im Verein vertreten.

Damals gab es auch keine Fußballsparten in den Grambker Sportvereinen, sondern die Fußballfans formierten sich in Straßenmannschaften. Es gab die der Dunge- Siedlung, die der Wümmesiedlung, der Siedlung an der Nachtweide und andere. "Man schlich sich regelrecht auf den heiligen Rasen des Grambker Turnplatzes, denn Fußballer waren dort damals keine gern gesehenen Gäste", heißt es in der Chronik zum 40. Geburtstag des Vereins.

Jedenfalls beendete dann Arthur Hoffstedt mit seinen Mitstreitern das Elend und gründete den FC Burg. Es handelte sich dabei um viele der so genannten Klöckner- Verdrängten, die nach dem Ende des Dorfes Mittelsbüren im Quartier um die Alwin-Lonke-Straße eine neue Heimat gefunden hatten. Acht Jahre später stieg der junge Club von der morastigen Wiese zum ersten richtigen Sportplatz "Am Sinaiberg" auf. Das wurde begeistert gefeiert. Es war aber nur ein Grantplatz und im Rückblick macht Stumpe auch das dafür verantwortlich, weshalb der Verein Jahre "nicht von der Sonne verwöhnt war". Keiner habe auf dem fürchterlichen Schlackeplatz spielen wollen. Dazu habe auch der Ruf der Gegend und das dort wohnende Klientel beigetragen.

Auch im Verein gab es unruhige Zeiten, viele Wechsel in der Führungsebene, sportlich ging es nach Jahren des Aufschwungs bergab, Jugendleiter warfen das Handtuch, Trainer wurden verschlissen, vielversprechende Talente wanderten ab. Zum Beispiel konnte darum 1985 plötzlich von einem Tag auf den anderen keine Jugendmannschaft mehr aufgestellt werden. In der Chronik wird davon geredet, dass es drunter und drüber gegangen sei. Das bekam man aber alles wieder gut in den Griff. "Seit Ende der 80-er Jahre geht es stetig bergauf", leitet Stumpe zur Gegenwart über.

Allerdings kamen dann die Probleme mit dem Sportplatz. Schon in den 80-er Jahren musste er wegen der Belastungen mit giftigem Dioxin, dem so genannten Kieselrot, gesperrt werden. Anfang 2003 ergaben Bodenuntersuchungen, dass der Platz trotz Sanierung über den zulässigen Grenzwert kontaminiert war. Nun musste der FC Burg wieder auf Plätzen befreundeter Nachbarvereine ausweichen. "Das war eine harte Zeit", blickt Stumpe zurück. Die endete erst mit der Einweihung der neuen Sportanlage am Sportparksee Grambke im Frühjahr 2004.

"Wir sind nun vollkommen zufrieden", sagt der Vorsitzende und zählt Positives auf: Der Verein hat 330 Mitglieder und 18 Mannschaften, ist in der Landesliga vertreten, hat ein gutes Vereinsleben, eine enge Partnerschaft mit dem SV Werder und ganz enge Beziehungen zur Grambker Kirchengemeinde. Dort soll auch am 14. September der 50. Geburtstag mit einem Empfang gefeiert werden.

Natürlich wünscht Stumpe sich, dass man nach dem Abstieg wieder in die Verbandsliga kommt, doch noch wichtiger ist ihm der Aufbau der Mädchenmannschaft, weil das eine Bereicherung für den Verein wäre. Dafür braucht er aber Trainerinnen, die er noch nicht hat. Na ja, auch eine Vereinsgaststätte fehle in der Anlage und überhaupt ein richtiges Vereinsheim. Dafür habe man aber einen Spielplatz für die Kinder gebaut. Weil auch der FC Burg wie so viele andere Vereine kein Geld hat, will Stumpe die großen Wünsche eben dann verwirklichen, "wenn wir mal im Lotto gewinnen".