Mit seinen zehn Jahren ist der Verein Werderland das Baby unter den Kleingarten-Vereinen in Bremen. Doch nicht nur der Verrein hat ein zartes Alter - auch die Pächter sind hier jünger als andernorts. Die erschienenen Vertreter des 66 Jahre bestehenden Vereins Grambke und des Vereins Lesum, der bereits sein 75. Jubiläum hinter sich hat, bemerkten dies nicht völlig neidlos.

Diesen Neid haben sich die Hobby-Gärtner hart erarbeiten müssen. Denn was heute für die Kinder eine Spiel-Idylle fernab von Motorenlärm und Abgasen bietet, war für die Eltern eine zwei Jahre andauernde Schufterei. Aber auch wenn Lehmboden und Binsengewächse den entschlossenen Kleingärtnern so richtig zu schaffen machten, war es nach zwei Jahren endlich geschafft: Muttererde und Sand waren herangekarrt und in Knochenarbeit per Hand verteilt - nun konnten die ersten Häuser gebaut werden. "Mitleid kriegt man umsonst, Neid muss man sich erarbeiten", so drückte es Rainer Föllmer von den Gartenfreunden Bremen anerkennend aus und fügte schmunzelnd hinzu: "Kleingärtner und Unternehmer sind einfach die hartnäckigsten Typen."

Eine Erfolgsgeschichte

Damit scheint er recht zu behalten, denn das Ergebnis kann sich sehen lassen. Heute zählt die Anlage 38 Parzellen, vermietet an Familien aus ganz Bremen. Die anfänglichen Querelen mit wechselnden Pächtern haben sich nun endlich beruhigt. "Am Anfang war das schon etwas hektisch", blickt Melanie Ruete zurück. Inzwischen ist sie sehr zufrieden mit einer bunten Mieter-Mixtur aus Bremen-Burg, Grambke, Lesum, Ritterhude und der Vahr.

Auch mit dem Verlauf des gestrigen Tages kann sie allemal zufrieden sein. Seit August war die junge Gärtnerin mit der Organisation des Festes beschäftigt, um für die Tombola alle Spenden zusammen zu bekommen. Über die Party-Bühne fegten am Nachmittag die Tanzgruppe Grambke und die Boogie-Tanzgruppe Renz. Insbesondere die männlichen Gäste werden wohl viel Gefallen an der Bauchtanz-Einlage gefunden haben - aber das bleibt reine Spekulation.

Um auf die Gulaschsuppe zurückzukommen - die hatte der 1. Vorsitzende Horst Ziemann in einer anstrengenden Nachtschicht höchstpersönlich zubereitet und erzählte dies mit einem kleinen Augenzwinkern jedem, der es wissen wollte.

Der Wahrheitsgehalt der Geschichte sei mal dahingestellt - das Ergebnis mundete. Bei Sonnenschein ohne Unterlass und einer sympathischen Prise Ostwind löffelten die Gratulanten die Suppe genüsslich und unter höchsten Lobpreisungen. Den restlichen Hunger vertrieb dann das klassische Grillwürstchen.