Schulaufsatz 1940 – Grambker Schule
Veränderungen in Grambke, die ich noch erlebt habe
Am auffälligsten sind hier die Veränderungen an den Häusern und Strassen. Im Jahre 1936 wurde die Grambker Heerstrasse um einen Meter verbreitert. Bei der Burger Ecke war es sogar etwas mehr und bei Bäcker Meier ist die Kurve begradigt. Es sind auch in Grambkermoor und Lesumbrok ganz neue Siedlungen gebaut. In Burg bei unserem Haus stand eine alte Schmiede, die ist abgebrochen worden, und ein neuer Parkplatz ist dafür gekommen.
Durch’s Blocklander Feld ist die neue Autobahn gebaut. Damit sind sie schon im Jahre 1934 angefangen. Als ich zur Schule kam, waren die beiden Baracken noch nicht da. Die Baracke an der Schule ist im Jahre 1934 gebaut, die andere im Jahre 1935. Als Herr H…. wegging, ist Herr Jacobs dafür wieder gekommen.
Meine früheste Kindheitserinnerung
Als ich noch klein war, fuhr ich zum ersten Mal nach Hildesheim. Wir wohnten nahe an der Bahn. Fast den ganzen Tag sass ich am Bahndamm, das war mein schönstes Vergnügen. Mein Onkel ging auch immer mit. Wenn ein Zug vorbeikam, sagte mein Onkel immer: „Jochen, der letzte Wagen ist wieder hinten.“
Zu Hause war ich auch sehr gern. Jeden Tag stand ich vor der Haustür und freute mich über die vielen Autos, die hier vorbeifuhren. Bei jedem Auto sagte ich immer: „Wieder ein Uto.“ Ich mochte schon immer Autos leiden, darum möchte ich auch jetzt Autoschlosser werden.
Ein gefährlicher Streich
Im Krankenhaus haben wir viele Streiche gemacht. Es war im Sommer und sehr warm. Wir sagten zu unserer Schwester, sie möchte doch das Fenster aufmachen. Als wir uns eine Weile gesonnt hatten, kam mir der Gedanke, dass wir ein Brennglas hatten und auch Celluloid Bilder von einem kleinen Kino. Mein Bettnachbar und ich hatten einen Nachtschrank, auf dem eine Marmorplatte drauf war. Wir konnten gut mit dem Brennglas die Bilder brennen. Als wir die ganzen Bilder verbrannt hatten, ging die Sonne weg, und wir konnten nicht mehr brennen. Über meinem Bett war aber noch Sonne, und ich sagte zu meinem Bettnachbarn: „Jetzt kannst Du mir auch mal das Glas geben.“ Er gab es mir auch, und ich brannte einige Bilder über meinem Bett. Als er das Glas wiederhaben wollte, hatte ich gerade das letzte Bild und wollte es verbrennen. Ich hielt das Bild über mein Kopfkissen. Als durch das Bild ein Loch gebrannt war, fing das ganze Bild an zu brennen, und ich wusste nicht wohin damit. Ich konnte es nicht mehr halten, liess es los und auf’s Kissen fallen. Beinahe wäre das Kopfkissen aufgebrannt, wenn das Feuer nicht gleich ausgegangen wäre. Nun durfte das die Schwester nicht sehen, darum haben wir das Kissen umgedreht.
Ein Tag aus meinem Leben
7 Uhr aufgestanden, 8 – 13 Uhr Schule, 14 – 15 Uhr gegessen, 15 – 16.15 Uhr ausgeschlafen, 16.15 - 17Uhr Schularbeiten gemacht, 17 – 20 Uhr gespielt, wir haben Räuber und Gendarm gespielt. Dabei waren Heinz Wesseloh, Heinz-Wilhelm Korte, Helmut Bunger, Walter Kraus und ich selber. Heinz Wesseloh hat in paar Schwerter mitgebracht. Als wir so schön am Spielen waren, kam die Strassenbahn, und ich war gerade in der Halle. Da kam ein Schaffner mit seinem Buch und einer Bleifeder und hat gesagt: „Du weisst ganz genau, dass Du hier nicht sein darfst.“ Ich sagte nein. Dann hat er gefragt: „Wie heisst Du“. Ich sagte „August Boes“. Er fragte immer weiter: „Wo wohnst Du?“ Ich sagte: „Burger Heerstrasse 40. Da fragte er: „Wo gehst Du zur Schule?“ Ich antwortete: „Ich antwortete: „In Oslebshausen und mein Lehrer heisst Bodenfink.“ Da sagte er nur „Geh man schnell nach Hause.“ Da bin ich gerufen worden und bin heimgegangen und habe meine Sünde gestanden. 20 - 30 Uhr Abendbrot gegessen, 30.15 bis 40 Uhr ins Bett.