Segelverein Neptun e. V.


Von der Gründung bis zur Gegenwart


35 Sportfreunde gründeten am 15. Febr. 1924 den Segelverein „Neptun“. Die Wasserstraßendirektion hatte für das Liegen der Boote dem Verein die Strecke von der westlichen Hausecke des Hauses Bauer Schmidt (heute Rutenberg) bis zur Lesumbrücke zugewiesen. Hinter dem Deich wurde uns von Bauer Schmidt ein Stückchen Land überlassen. Hier entstand dann auch ein Bootsschuppen und ein Wirtschafts- und Umkleideraum. Zum Festmachen der Boote wurden Pfähle gesetzt und Bojen gelegt. Dann wurde ein Anleger und eine Laufbrücke gebaut. Alles erstand in Eigenarbeit! Das Zupacken wurde schon damals großgeschrieben. Dem Wassersport war eine gute Pflegestätte gegeben und der Sport wurde fleißig ausgeübt. Im Jahre 1925 schloss sich der Verein dem Deutschen Seglerbund an.

Die „Neptuner“ waren auf allen größeren Regatten vertreten und gewannen so manchen Preis. Es fanden aber auch Gemeinschaftsfahrten aller Segel-, Motor- und Paddelboote statt. Kameradschaft war stets oberstes Gebot. 1926/27 wurde dann unser jetziges Grundstück erworben. Hier entstand aus dem alten Bootshaus der Schuppen, ein Bootshaus wurde neu errichtet und 1928 fertiggestellt. Es gab weiter viel Arbeit. Ein Bollwerk wurde errichtet, ein Kran aufgestellt und eine neue Anlage gebaut. Dabei wurde aber auch nie ein fröhliches Beisammensein vergessen. Es gründete sich sogar eine Clubkapelle, die sich auch bei anderen Vereinen großer Beliebtheit erfreute. Bis zum Jahre 1941 entstand somit eine vorbildliche Anlage.

Dann kam der Krieg und somit gravierende Einschränkungen für den Wassersport. Im Jahr 1945 diente unser Bootshaus dem „Volkssturm“ als Wachlokal. Vor dem Verlassen unseres Grundstücks wütete dieser „Volkssturm“ wie die Vandalen. Sie zerstörten, stahlen und sprengten die Brücke, wodurch unser Schuppen fast restlos vernichtet wurde. Am 31. März 1946 setzten sich dann 25 ehemalige Mitglieder zusammen, um den Verein neu ins Leben zu rufen. Mit ganzer Kraft setzten sich die „Neptuner“ ein, den Neuaufbau des Vereinsgeländes voranzutreiben.

Im Jahre 1947 war der Verein bereits wieder auf 66 Mitglieder angewachsen und man zählte 42 Fahrzeuge. Nun durfte auch uneingeschränkt die Weser wieder befahren werden, allerdings nur ohne Motor. Doch bald sollte der Neptunstander wieder überall zu sehen sein. Man segelte oder motorte wieder auf den Flüssen oder zur Nord- und Ostsee. Aber nie wurde die Gemeinschaft vergessen. An- und Absegeln, Kohlfahrten, so manche gemütliche Stunden im Bootshaus und das alljährliche Stiftungsfest, diese Ereignisse ließ sich kaum ein Mitglied entgehen.

Dann wurden die Boote größer, bekamen hohe und schwere Masten. Das hieß für so manchen Segler an unserer Anlage das Aus. Man verlegte die Boote in Vereine, die vor den Brücken lagen, denn diese Masten waren nicht mehr so einfach zu legen. Heute wird unsere Anlage fast nur noch von Motorbooten frequentiert.