Harkmaschine

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  • Eine Harkmaschine diente zum zusammenharken von zuvor zum trocknen ausgebreiteten Heu / Gras.

  • Die Maschine bestand aus einem zweirädigen Fahrwerk mit Einspännerdeichsel. Und einer zwischen den Rädern angeordneten, mit gebogenen Federstahlzinken bestückte Welle. Vom Sitzplatz des Maschinenführers aus konnten die Zinken, durch einen langen Hebel, auf Arbeits- bzw. Transportposition eingestellt werden. Die Arbeitsbreite der Maschine betrug ca. 2 m.
  • Verwendet wurde eine Harkmaschine bei der Heuernte.


Text = GH
Bild = RM

Kommentare und Ergänzungen von 'Hoffink'

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  • Die Harkmaschine wurde auch Pferdeheurechen, kurz Pferdeharke, genannt, da sie meist von einem Pferd gezogen wurde. Es gab verschiedene Modelle, kleinere bei denen man hinter der Harkmaschine herlief und größere, welche von mehreren Pferden gezogen wurden. Die Größeren waren sehr viel seltener, wurden auf großen Domänen eingesetzt, wo ein Verwalter entschied, wann und wo die große Harkmaschine eingesetzt wird. Der Kraftaufwand zum Heben der Zinken war erheblich, bei den Modellen bei denen man hinterherlief hieß es, es wird ein Knabe zum Führen des Pferdes und ein Landarbeiter zum Heben der Harke benötigt.
  • Bei dem abgebildeten Modell konnte die Kraft zum Heben der Zinken aus der Drehbewegung der Räder bezogen werden. Zu diesem Zweck war an den Innenseiten der Räder, nahe der Narbe, ein rundes Gehäuse mit zirka sechs nach innen gerichteten Zähnen. In dieses einseitig offene Gehäuse führt eine drehbare Stange mit einem Mitnehmer, welcher in der Ruhestellung keinen Kontakt zu den Zähnen hatte. Betätigt der Maschinenführer nun kurz einen Fußhebel, so griff der Mitnehmer in die Zähne, die Stange wurde ein wenig gedreht und die Zinken hierdurch angehoben. Durch das Pedal hatte man beide Hände frei um das Pferd zu lenken und musste nicht den langen Hebel per Hand bedienen. Durchgesetzt haben sich die Modelle oder die Lösungen bei denen beide Hände für die Zügel genutzt werden konnten.
  • Die Gefahren, welche von früheren landwirtschaftlichen Maschinen ausgingen waren nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn sie von Pferden gezogen wurden. Bei unserer Harkmaschine hieß es: „Nach hinten runter“, für den Fall, dass das Pferd nicht zu halten war und damit man nicht vor die Zinken zum Liegen kommen konnte. Für den Maschinenführer war es eine wackelige Angelegenheit, durch das Auf und Ab des Pferdes, neigte sich der Sitz vor und zurück und da der Sitz am Ende einer langen Blattfeder befestigt war, führte er Schwingungen aus, welche auf und nieder gingen.
  • Die „Hungerharke“ war keine Harkmaschine, sondern eine große Harke, welche üblicherweise von einem kräftigen Mann gezogen wurde. Das sogenannte Nachharken mit der hölzernen Heuharke war eine übliche Tätigkeit, welche von Frauen ausgeführt wurde. Selten wurde die „Hungerharke“ von einem Pferd gezogen. Wenn doch, dann ging der Mann zum Zügeln des Pferdes hinter der Harke. Zum Anheben der Harke hatte er ein Tau über die Schulter und schräg über den Rücken, jetzt braucht er sich nur gegen die Zugrichtung stemmen und die Harke hob sich an.


Bild & Text = GF