Burg | |
Burg-Apotheke Egeling | |
Als vor 100 Jahren die Burg - Apotheke von Wilhelm August Egeling gebaut wurde, ging ein von den Einwohnern der Landgemeinden Grambke und Büren und von den umliegenden Gemeinden langersehnter Wunsch nach einer geregelten Arzneimittelversorgung in Erfüllung.
Bereits 1844 hatte ein Apotheker in Bremen nach einer behördlichen Erlaubnis nachgesucht, in Burg eine Apotheke zu gründen. Dies wurde aber mit der Begründung abgelehnt, dass im Landgebiet keine ,,gute" Apotheke existieren könne und „schlechte, übel versorgte Apotheken schändlich sind und nur zu Pfuschereien veranlassen und in Schnapsläden ausarten. Im übrigen benötigen Landleute kaum Medizin." Damals mussten die Einwohner Burgs und der umliegenden Landgemeinden noch mit Pferd und Wagen in die Stadt fahren, um sich ärztlich behandeln zu lassen, und sich ihre Arznei in den dortigen Apotheken beschaffen. Wenn man sich heute an die damaligen Zustände erinnert, kann man sich kaum vorstellen, dass dies einmal Realität war. Die Zeit hat ihren Tribut gefordert! Die damals angeführten „gesunden Landleute" findet man in unserer heutigen Bevölkerungsstruktur nunmehr kaum noch. Ihre Anforderungen jedoch nach Ärzten und geregelter Arzneimittelversorgung kann heute durch die unbeschränkte Niederlassungsfreiheit als gesichert angesehen werden. Es stehen ausreichend Ärzte und Apotheken Tag und Nacht zur Verfügung. Ebenso, wie sich diese Anforderungen im Laufe der Zeit gewandelt haben, so hat sich auch das Bild der Apotheke und des Apothekers geändert. Wo damals die alten Holzschränke und Regale in gediegener Ausführung standen und die Rezep tur der Mittelpunkt war, wird die Apotheke von heute durch moderne Einrichtungselemente geprägt. Diese Einrichtung und eine moderne nach betriebswirtschaftlichen Kriterien ausgerichtete Organisationsform (Einführung von EDV, Internet) machen es dem Apotheker von heute erst möglich, seiner Aufgabe als Fachmann in allen Arzneimittelfragen und Berater in Fragen der Gesundheitsvorsorge gerecht zu werden. Sich auch in Zukunft den immer schneller werdenden Änderungen anzupassen, ist die selbstverständliche Berufspflicht eines jeden Apothekers!
Als am 21. 8. 1903 dem Apotheker Wilhelm August Egeling die Konzession zum Betreiben einer Apotheke in Burg erteilt wurde, hatte er schon einige Jahre weitgereist in seinem Beruf gearbeitet. Nach seiner Approbation zum Apotheker im Jahre 1895 hatte er erst in mehreren Apotheken und Instituten gearbeitet, um sich dann in die ,,gelobte Neue Welt" aufzumachen und dort neue Erkenntnisse zu suchen. Er erhielt dort auch die Erlaubnis, als „Pharmacist" tätig zu sein. Aber schon einige Zeit später kehrte er, nachdem er auch Südamerika bereist hatte, unbefriedigt von den dortigen Verhältnissen, die ihm ungewohnt waren und denen er sich nicht anpassen wollte, nach Bremen zurück. Von seiner Reise brachte er auch das Rezept des bekannten Magentonikums, „Stomachal" mit, das noch heute in der Burg - Apotheke nach seinem Rezept hergestellt wird.
Burg-Apotheke W.A. Egeling in: BURG-APOTHEKE Egeling geändert.
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