Bürgerverein konfrontiert Parteienvertreter mit Alltagssorgen zwischen Burg und Grambke | |
Lärm, Vandalismus und Tretminen | |
Von Klaus Grunewald Burg-Grambke. Einst war es das Waffen klirrende napoleonische Heer, das die Grambker und Burger um den Schlaf brachte. Heute sind es die motorisierten Heerscharen auf dem Heerstraßenzug, die für Verdruss sorgen. Der zunehmende Lärmterror von Autobahn 27, der Eisenbahnstrecke und vom Stahlwerke-Areal stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, zu der der Bürgerverein für Grambke, Burg und das Werderland ins "Deutsche Haus" eingeladen hatte.
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Wunschtraum schnelle Lösungen | |
Die Interessenorganisation für die Burger, Grambker und die Werderlandbewohner beharrt gleichwohl auf Lärmschutzwänden an der Bahnstrecke, auf einschneidende Temporeduzierungen in den Nachtstunden auf Autobahn und örtlicher Durchgangstrasse sowie auf Herausnahme der Burger und Grambker Heerstraße aus dem Lkw-Führungsnetz. Als weitere Quelle für die unzumutbare Belastung des Trommelfells hat der Bürgerverein das Gelände des Stahlproduzenten ausgemacht. Dort verkehren auch in den Nachtstunden nahezu ununterbrochen Güterzüge und bringen die Anrainer mit durchdringenden Warnsignalen um den Schlaf. Ihr Wunsch: Nachtruhe wie in den vergangenen zwei Wochen. Adler: Da kam der Wind aus Nordost und wehte den Lärm von der Wohnbebauung weg. Aber wehe er dreht wieder auf Nordwest." Im Übrigen droht zusätzlicher Krach. Im Gespräch, weiß Adler, sei der Bau einer Schredderanlage auf dem Arcelor-Gelände. Zu einem Ärgernis mit der Wirkung eines Dauerbrenners hat sich aus Sicht des Bürgervereins das Freizeitgelände beim Sportparksee entwickelt. Vandalismus und Vermüllung hätten in erschreckendem Maße zugenommen. Und insbesondere der Grünstreifen zwischen See und Bahnstrecke habe sich zu einem Hundestrand mit hoher Tretminengefahr entwickelt. Ruth Adler, 2. Schriftführerin des Vereins: "An Wochenenden reisen sogar Hundebesitzer aus Verden und Achim mit dem Auto an, um ihre Vierbeiner dort laufen zu lassen." Was natürlich in einem Vogelbrutgebiet nicht erlaubt ist.
Ein großes Sorgenkind für den Bürgerverein ist der "kranke" Grambker See. Er entwickelt sich nach den Beobachtungen der Anwohner mehr und mehr zur Kloake. Grund: Einst wurde eine Mini-Badeanstalt durch eine Spundwand vom übrigen Gewässer abgetrennt. Jetzt ist dort so wenig Bewegung, dass der See verschlammt und zu sterben droht. Auch der Versuch, Sauerstoff ins Gewässer zu pumpen, sei gescheitert, sagt Rolf Adler. Seine Forderung: "Weg mit der Trennwand."
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