Vor zwei Jahren startete die Kochfrau mit ihrem Partyservice "Die Küchenfee". Geboten wird Privatleuten, die eine Festlichkeit ausrichten möchten, eine Rundumbetreuung, die die leidenschaftliche Köchin von zu Hause aus organisiert. Vom Einkauf der Speisen bis zum Abwasch kümmert sie sich um alles. Im Burgdammer Kirchweg wurde eigens eine Gastroküche installiert.

Werbung braucht sie inzwischen schon lange nicht mehr zu machen. Genau das ist nun Fluch und Segen zugleich und führt zum zweiten Standbein als Pächterin des Deutschen Hauses. Mit ihrem Partyservice beziehungsweise dem Zuspruch durch die Kundschaft gelangte sie nämlich an die Grenzen einer Kleinunternehmerin. Profimäßig weiterzumachen, würde sich aber aufgrund der Abgaben und Kosten für sie nicht rentieren. "So bleibt es im normalen Rahmen", sagt sie und betrachtet ihre Gastwirtschaft in der Burger Heerstraße 30 als "Erweiterung und zweites Standbein".

Auch hier wird etwas zu essen angeboten. "Es wird aber keine feste Speisenkarte geben", sagt sie. Es geht mehr in Richtung kleine Snacks zum Bier. Antipasti, Suppen, Bratkartoffeln mit Spiegelei - sie möchte auch mal Nudel- oder Schnitzelwochen veranstalten, und ab September plant sie, zwei Mal pro Woche einen Mittagstisch anzubieten. Sie stellt aber klar: "Das hier ist kein Speiselokal oder Restaurant." Das Deutsche Haus soll eine bürgerliche Gaststätte sein, die vor allem ältere Menschen ansprechen soll. Wenn Tanzveranstaltungen stattfinden - dann keine Disco. So hat der Bürgerverein für Grambke, Burg und das Werderland sich schon für den 12. September den Saal für eine Tanzveranstaltung unter dem Motto "Cha,Cha,Cha" reserviert.

Die Kegelklubs und der Männergesangverein Echo Burg sowie die Skatrunden behalten ihr Vereinslokal, und wer für Familien- oder Trauerfeiern einen großen Saal benötigt, ist bei Britta Friedrich auch in guten Händen. Darüber hinaus wird sie zwei Zimmer vermieten. Hintergedanke ist, dass Burglesumer hier ihren Besuch unterbringen können, falls es zu Hause zu eng wird. Eine kleine Küche und ein Bad stehen auch zur Verfügung.

Die neue Pächterin im Deutschen Haus hat innerhalb von zwei Tagen nach kleinen Verschönerungen schon ab April die Gastwirtschaft übernommen. Die Sommerferien werden aber nun von ihr und den Eigentümern des Gebäudes genutzt, um grundlegend zu renovieren. Lokal und Saal erhalten neue Fußböden, Farbe kommt an die Wände der Kegelbahn, und auch an der Außenfassade wird sich einiges verändern.

"Bis 40 wollte ich die Weichen stellen", sagt die gelernte Bürokauffrau, die nach vielen Jahren als Rechtsanwaltsgehilfin ihren Job aufgegeben hat, um sich ihrer Berufung zu widmen - dem Kochen. Nun geht sie noch einen weiteren Schritt in die Selbstständigkeit. "Ich bin glücklich mit der Entscheidung", sagt sie und hat als Mensch, der am liebsten in den Abendstunden arbeitet, auch kein Problem mit den Öffnungszeiten eines Gasthauses, 16 bis 22 Uhr, und bei Veranstaltungen auch spät in die Nacht hinein. Bis zum 4. August sind Terminabsprachen unter der Telefonnummer 6 36 84 63 möglich. Danach ist Britta Friedrich im Deutschen Haus wieder unter der Rufnummer 64 24 29 zu erreichen.